Bei der Geschlechtbestimmung im Ei soll es einen Erfolg geben: Ein neues Verfahren namens ORBEM GENUS arbeitet mit einer bildgebenden Magnetresonanztomographie, wodurch die Eischale im Gegensatz zu allen anderen Analyse-Verfahren unverletzt bleibt.
Mit der Hilfe von neuartigen Methoden der künstlichen Intelligenz erfolge zudem die Bildauswertung und Klassifizierung komplett automatisch, heißt es. Laut Dr. Robert Phelps, Geschäftsführer der Bayerischen Patentallianz GmbH (BayPAT), soll die neue Technik in punkto Prozess-Schnelligkeit, -Kosten und -Zuverlässigkeit neue Maßstäbe setzen.
Die BayPAT begleitet das momentan laufende Patentierungsverfahren und ist mit der Vermarktung der Erfindung sowie der daraus hervorgehenden Schutzrechte beauftragt. ORBEM GENUS ermögliche bereits in den ersten Tagen der Bebrütung die Geschlechtserkennung, so dass die Inkubation rechtzeitig abgebrochen werden kann, bevor die Küken irgendeine Form von Schmerz wahrnehmen können. Und da die Hälfte der Eier nur noch weniger als 21 Tage ausgebrütet werden muss, könnten die Zuchtbetriebe die Bruteinrichtungen mit höherer Effizienz einsetzen.
Ein weiterer Vorteil sei, dass die ausselektierten vor Beginn der Inkubation dem Handel beispielsweise als Frühstücksei zugeführt werden könnten.
Die Erfinder
ORBEM GENUS wurde von Dozenten und Forschern der Technischen Universität München (TUM) entwickelt. Die Köpfe hinter der Technologie stammen aus den Fachbereichen Physik (Prof. Dr. Axel Haase), Biotechnologie der Reproduktion (Prof. Dr. Benjamin Schusser, Dr. Maria Laparidou), und Bioengineering/Bioinformatik (Dr. Pedro Gómez, M.Sc. Miguel Molina). Das Team plant eine Ausgründung - verbunden mit der Akquisition von öffentlichen Fördergeldern und privatem Risikokapital, um die neue Technologie zur Marktreife zu entwickeln. Bei all diesen Schritten werden die Erfinder von der BayPAT beraten, begleitet und unterstützt.