Der Thüringer Bauernverband (TBV) hat Äußerungen von Umweltministerin Anja Siegesmund zurückgewiesen, wonach die Landwirtschaft ursächlich für die Bedrohung der Artenvielfalt sein soll. TBV-Präsident Dr. Klaus Wagner stellte dazu fest, dass die vom Thüringer Umweltministerium erhobenen Vorwürfe nicht durch Fakten gedeckt und somit falsch seien.
Er sieht Siegesmunds Partei Bündnis 90/Die Grünen bereits im Wahlkampfmodus und wirft deren Vertretern vor, aus Existenzangst auf der „Fake-News-Welle“ zu surfen. Dabei werde die heimische Landwirtschaft als Prügelknabe benutzt, ohne Rücksicht auf diejenigen, die zur Versorgung der Bevölkerung 365 Tage im Jahr auf dem Feld und in den Ställen arbeiteten.
Nach Darstellung des TBV bewahren die Thüringer Landwirte die heimische Kulturlandschaft und pflegen zusätzlich Flächen im Umfang von mehr als 50 000 ha für den Naturschutz. Diese Fläche sei konkreter Artenschutz und stelle Heimat für zahlreiche Tiere und Pflanzen dar. Problematisch für die Artenvielfalt ist laut dem Landesbauernverband dagegen der zunehmende Landfraß, insbesondere die Versiegelung von Flächen durch Siedlungs- und Gewerbegebiete, Straßen und Windräder.
„Hier verschwindet Lebensraum unwiederbringlich, da kein Insekt, kein Vogel mehr auf der zubetonierten Fläche leben kann“, betonte Wagner. Das Umweltressort versage hier auf ganzer Linie und versuche daher, die Schuld auf die Landwirte abzuwälzen.