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Tierwohl: Hessen macht Bauern etliche neue Vorschriften

Hessen will mit Hochdruck tiergerechte Bedingungen in allen Bereichen der landwirtschaftlichen Tierhaltung etablieren. Das beginnt bei der Zucht und geht über die Haltung bis hin zum Transport und Schlachtung. Landwirtschaftsministerin Priska Hinz stellte dazu die Zwischenbilanz des „Runden Tischs Tierwohl“ vor.

Lesezeit: 4 Minuten

Hessen will mit Hochdruck tiergerechte Bedingungen in allen Bereichen der landwirtschaftlichen Tierhaltung etablieren. Das beginnt bei der Zucht und geht über die Haltung bis hin zum Transport und Schlachtung. Landwirtschaftsministerin Priska Hinz stellte dazu am Dienstag in Wiesbaden die Zwischenbilanz des „Runden Tischs Tierwohl“ vor.


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Ausstieg aus Schwanz- und Schnabelkürzen vereinbart


Mit dem hessischen Verband der Geflügelwirtschaft hat das Land eine Vereinbarung zum Ausstieg aus dem Schnabelkürzen bei Legehennen beschlossen. Der Verzicht auf dieses Verfahren macht eine Umstellung der Haltung und eine intensivere Betreuung nötig, damit sich die Hühner im Stall untereinander nicht an- oder totpicken.


Um die Geflügelbetriebe in Hessen dabei zu begleiten und zu unterstützen wurde eigens ein neues Beratungsangebot entwickelt, das der Landesbetrieb Hessische Landwirtschaft (LLH) allen tierhaltenden Betrieben kostenlos zur Verfügung stellt.


Ein ähnliches Verfahren gilt auch für den Verzicht auf das „routinemäßige“ Kürzen des Schwanzes bei Ferkeln. Um das Schwanzbeißen künftig zu verringern, bedarf es laut Hinz vielfältiger Änderung im gesamten Stallmanagement. Darunter fallen sowohl bauliche Änderungen der Ställe, eventuelle Umstellungen in der Fütterung, aber auch eine Schulung der Tierhalter, um auffällige Verhaltensmuster der Tiere frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln. Diese Inhalte werden sukzessive allen Betrieben vermittelt.


Zudem wurde eine gemeinsame freiwillige Vereinbarung mit der Landwirtschaft geschlossen, dass Kälber künftig nur noch dann enthornt werden sollen, wenn ihnen vorher Schmerz- und Beruhigungsmittel verabreicht werden. Außerdem hat die Landesregierung die Tötung männlicher Eintagsküken untersagt, und zwar ab dem Zeitpunkt, wenn ein praxistaugliches Verfahren zur frühzeitigen Geschlechtserkennung zur Verfügung steht.


Anbindehaltung verbieten


Basierend auf einem Beschluss des Runden Tisches hat Hessen einen Antrag im Bundesrat zum Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung bei Rindern eingebracht. Dieser fand im Bundesrat eine breite Mehrheit – allerdings hat Bundesminister Schmidt seither erklärt, hier keinen Handlungsbedarf zu sehen. „Diese Entscheidung des Bundesministers ist eine herbe Enttäuschung und steht im Widerspruch zu seinen öffentlichen Aussagen. Noch Anfang des Jahres hat er Arbeitsgruppen gebildet, die sich für mehr Tierwohl in der Landwirtschaft einsetzen. Viel mehr als diese Willensbekundung ist seither nicht geschehen“, so Ministerin Hinz.


In Hessen werden derzeit noch immer rund 9000 Rinder ganzjährig im Stall angebunden. „Solche Haltungssysteme, in denen Tiere ständig angebunden stehen müssen, sind besonders belastend und einschränkend für die Tiere. Sie widersprechen dem Tierwohl und stehen auch nicht für eine moderne Landwirtschaft“, betonte Hinz. „Für Rinder ist eine solche Haltungsform ohne jeden Weidegang oder Auslauf nicht tiergerecht. Deshalb machen wir uns für ein Verbot stark. Um Härtefälle zu vermeiden, hatten wir eine Übergangsfrist von 12 Jahren vorgeschlagen.“


Arbeitsgruppen eingesetzt


Der Runde Tisch Tierwohl hat tierartspezifische Arbeitsgruppen eingerichtet. Der Sprecher der Arbeitsgruppe „Rind, Ziege und Schaf“, Hans-Joachim Herrmann (Wetzlar), verwies auf das Ziel, dass in Hessen keine Bullenschwänze mehr amputiert werden. Er würdigte ferner die Anstrengungen der Landesregierung zum dauerhaften Ausstieg aus der Anbindehaltung bei Rindern. Michael Herdt (Büdingen), Sprecher der Arbeitsgruppe „Geflügel“, äußerte sich zufrieden mit der Verstärkung des Beratungsangebots. Im Blick auf die zu erwartenden Umstellungen beim Ausstieg beim Schnäbelkürzen sei es wichtig, dass die Betriebe und Tierhalter nicht allein gelassen werden. Die Arbeitsgruppe „Schweine“ wird von Gerhard Quanz (Bad Hersfeld) geleitet. Er beschäftigt sich ebenfalls mit den Beratungsangeboten, sowie mit dem Ausstieg aus der Ringelschwanzkürzung.

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