Die Befürchtungen der nordrhein-westfälischen Landwirtschaft, CDU und FDP wollten die Bereiche Umwelt- und Landwirtschaft auf zwei Ministerien aufteilen, sind derzeit offenbar gegenstandslos. „Da ist aktuell nichts dran“, heißt es aus Verhandlungskreisen in Düsseldorf gegenüber top agrar.
Gegenwärtig werde über die Inhalte verhandelt. Dieser Prozess werde sich noch bis Mitte Juni hinziehen. Erst wenn man sich inhaltlich einig sei, gehe es um die Ressortzuschnitte. Eine Trennung von Landwirtschaft und Umwelt sei aber bislang weder offiziell noch inoffiziell diskutiert worden. Das gelte auch für ein mögliches Heimatministerium, über das ebenfalls intensiv öffentlich spekuliert werde.
Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) hatte am Mittwoch bei seinem Landesverbandsausschuss eigens eine Entschließung zum „Erhalt von Agrar- und Umweltpolitik in einem Ministerium“ gefasst. Mögliche Zielkonflikte zwischen der Natur- und Umweltschutzpolitik auf der einen und der Agrarpolitik auf der anderen Seite ließen sich innerhalb eines Ministeriums wesentlich ausgewogener und effektiver lösen als in der Auseinandersetzung zwischen zwei getrennten Fachministerien, heißt es in der Entschließung.
Dieser Ansicht ist auch die Landjugend. Nur wenn die Themenfelder Umwelt, Natur- und Verbraucherschutz sowie Klimaschutz unter einem Dach blieben, lasse sich eine zukunftsgerichtete und aufeinander abgestimmte Landwirtschaftspolitik gestalten, betonen die Vertreter der rheinischen und westfälisch-lippischen Landjungend. Eine Abkopplung des Politikfeldes Landwirtschaft in ein neues Heimatministerium lehnt die Nachwuchsorganisationen des Berufsstandes ab.