In ihrem Jahresbericht knüpft die Niedersächsische Landgesellschaft (NLG) nach Angaben des Landvolks große Erwartungen an die höhere Investitionsbereitschaft der Bauern. Als Dienstleister betreut sie viele Bauvorhaben in der Landwirtschaft und konnte im vergangenen Jahr das Auftragsvolumen im Agrarbau gegenüber 2005 verdoppeln. So lägen bereits viele Aufträge für 2008 vor, insbesondere für Erweiterungsinvestitionen in der Milchviehhaltung. Dämpfend habe sich die stabilisierte Situation in der Landwirtschaft aber auf das Flächengeschäft der NLG ausgewirkt. Zwar hätten sich die Vermarktungsperspektiven für die NLG-eigenen Flächen dank gestiegener Nachfrage verbessert, andererseits sei das Flächenangebot aus der Landwirtschaft deutlich verknappt. Die aus dem Flächengeschäft erzielten Umsätze seien deshalb erheblich gesunken. Dieser Umsatzrückgang habe dazu beigetragen, dass das Jahresergebnis der NLG mit 764 000 Euro deutlich schwächer ausfiel als im Jahr zuvor. Dennoch erwarte die NLG auch in den nächsten Jahren positive Ergebnisse, so das Landvolk.

Angesichts des neuen Konjunkturbarometers für die Agrarbranche scheint diese Meldung allerdings verwunderlich. Laut der Studie des DBV hat sich das wirtschaftliche Klima in der deutschen Landwirtschaft deutlich verschlechtert und ist auf das Niveau vom Frühjahr 2006 zurückgefallen. Vor allem fiel die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage deutlich ab. Sie hat sich insgesamt zur Jahresmitte über alle Betriebsformen hinweg deutlich verschlechtert. Dabei bewerten die Tierhalter (Milchvieh-, Rinder-, Schweinehalter) ihre aktuelle Situation mehrheitlich negativ. Auch wollen laut DBV-Studie weniger Landwirte in den nächsten sechs Monaten investieren.

Vgl.: Stimmung in der Agrarbranche bricht ein! (16.7.08)