Annähernd drei Viertel der Deutschen sind gegenüber der Grünen Gentechnik skeptisch eingestellt. Das geht aus einer aktuellen Eurobarometer-Umfrage hervor, die in 32 europäischen Staaten durchgeführt und jetzt veröffentlicht wurde. Befragt wurden allein 26 700 Personen in der EU-27, darunter gut 1 500 in Deutschland.
Danach sind 72 % der befragten Bundesbürger der Meinung, dass die Entwicklung von gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln nicht ermutigt werden sollte. Im Durchschnitt der Europäischen Union teilen lediglich 61 % der Interviewten diese Auffassung. Allerdings sind die Deutschen auch entschiedener, denn hierzulande haben lediglich 8 % keine dezidierte Meinung zu diesem Thema; doppelt so viele Unentschlossene sind es im EU-Mittel. Lediglich ein Fünftel der Deutschen und 23 % der EU-Bürger sagen ausdrücklich Ja zur Förderung der Gentechnik im Lebensmittelbereich.
Ferner zeigen die Ergebnisse, dass es vor allem der Gentransfer zwischen Arten beziehungsweise von Bakterien oder Tieren auf Pflanzen ist, der in der Bevölkerung ein ungutes Gefühl verursacht: Die Übertragung einer Schädlingsresistenz von einem Bakterium auf einen Apfelbaum lehnen 57 % der Europäer und 69 % der Deutschen ab. Wenn die Resistenz mit Hilfe der Gentechnik jedoch lediglich von einer Apfelsorte auf die andere übertragen würde, läge der Anteil der Gegner um jeweils etwa 20 Prozentpunkte geringer.
Noch eindeutiger fällt die Ablehnung des Klonens in der Nutztierhaltung aus. Rund 82 % der Deutschen und 70 % der Europäer sagen, dass das Klonen von Tieren zur Nahrungsmittelerzeugung nicht ermutigt werden sollte.