Ein schweres Unwetter hat am vergangenen Wochenende in Ostwestfalen und hier vor allem im Raum Gütersloh erhebliche Schäden in der Landwirtschaft verursacht. Einige Bauern müssen mit Gewinneinbußen von mehr als 20 000 Euro rechnen, berichtet „Die Glocke“.
„Sowas habe ich in 40 Jahren noch nicht erlebt“, sagte etwa Reinhard Kornfeld der Zeitung. Viele der Ähren würden kaum noch Körner tragen. Das erste Unwetter vor vier Wochen hatte bei Kornfeld schon 80 % der Wintergerste ruiniert. Halme, die sonst 30 bis 40 Körner tragen, trugen danach nur noch vier Körner. Seine Triticale weise z.B. 20 % Ernteverlust auf.
Versichert ist der Landwirt gegen diese Einbußen nicht. „Es ist vier Jahrzehnte lang gut gegangen“, sagt Kornfeld. Da sehe man in einer Versicherung wenig Nutzen. Doch nach dem jüngsten Unwetter denkt der Landwirt ernsthaft über eine Police nach. Schließlich ist auch sein Maisfeld in Mitleidenschaft gezogen worden. Schon das erste Unwetter hat große Teile der Blätter zerstört.
Seit Dienstag sind die Schätzer der Versicherungen nun auf den Feldern derjenigen Bauern unterwegs, die sich gegen entsprechende Schäden abgesichert haben. Ab 8 % Schädigung würden diese einspringen, erklärt Wolfgang Hornberg, Mittelsmann für die Hagelversicherung in Gütersloh. Bei einigen lägen die Einbußen jetzt bei 90 Prozent. „Viele scheuen sich noch vor den Kosten einer Versicherung“, sagt Hornberg. Dabei gebe es diese schon ab unter zehn Euro pro Hektar, wirbt er. (ad)
vgl.:
Massive Hagelschäden in Baden-Württembergs Landwirtschaft (1.8.2013)