Die amerikanischen Landwirte haben keine einheitliche Meinung über den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump (70). Die einen sehen ihn als einen Präsidenten, der sie von Steuern und Umweltauflagen befreit. Die anderen fürchten um ihre Betriebe, wenn ihnen künftig die Mitarbeiter fehlen, berichtet die niederländische Fachzeitung „Boerderij Vandaag“.
Letzteres könnte dann der Fall sein, wenn Trump seine Ankündigung wahr macht, als amerikanischer Präsident die illegalen Einwanderer (v. a. Mexikaner) auszuweisen.
Trump hat für den Wahlkampf bekannte Vertreter aus dem Agrarbusiness gewonnen, die v. a. die Landwirte ansprechen sollen. Dazu gehört Charles Herbster aus Nebraska. Der Republikaner ist Landwirt und Eigentümer einer Firma für Futtermittelzusatzstoffe. Ebenfalls dabei: Sid Miller, Landwirtschaftsminister von Texas. Auch Miller ist u. a. Viehzüchter und Agrarfunktionär.
Trump will vor allem die Steuerbelastung und die Umweltauflagen für die Landwirte reduzieren. Mit Hillary Clinton gehe die „Regulierungssucht“ weiter, schürt er gezielt Ängste.
Aber längst nicht alle Bauern vertrauen den Heilsversprechen. Die Kehrseite ist Trumps Einwanderungspolitik. Allein in Kalifornien beschäftigten die 77 000 landwirtschaftlichen Betriebe rund 330 000 Mitarbeiter, von denen mindestens ein Viertel keinen legalen Aufenthaltsstatus haben soll, schätzen Experten.
Wenn diese fehlten, stiegen die Löhne bzw. die Betriebe fänden keine Arbeitskräfte, kritisiert Manuel Cunha, der Vorsitzende des kalifornischen Bauernverbandes Nisei Farmers League, die Abschiebepläne des Republikaners.
Zur Beruhigung versucht Trump die Bauern mit mehr Wasser zu ködern. Vor allem in Kalifornien leiden diese unter der Trockenheit und unter der Begrenzung der Wasserrechte. Trump behauptet nun: „Es gibt keine Dürre. Es ist die Umweltpolitik, die Ihnen das nötige Wasser vorenthält.“ Mit der Forderung „Mehr Wasser für die Bauern“ hat der streitbare Präsidentschaftskandidat eine ganz einfache Botschaft.