Bei den internationalen Maisnotierungen hat sich die Preiserholung zuletzt fortgesetzt. In Chicago verteuerte sich der dort gehandelte Körnermais in der abgelaufenen Handelswoche um 8,7 % auf 3,62 $/bu (97 Euro/t), berichtet Marktexperte Dr. Uwe Steffin in seinem aktuellen Börsentelegramm. Am globalen Maismarkt klaffe in der laufenden Vermarktungskampage eine Nachfragelücke von 10 Mio t, was die Preise stützt. Noch nicht eingerechnet in den neuen Bilanzen des USDA seien die Ertragsschäden durch auch für die nächsten Tage im US-Cornbelt erwarteten Fröste, die die spät gedrillten Maispflanzen empfindlich schädigen könnten.
"Auf der Verbrauchsseite macht sich mehr und mehr das wieder teure Rohöl bemerkbar", erklärt Dr. Steffin weiter. Bei Preisen um 70 Dollar für ein Fass (159 l) Rohöl rechne sich die Maisversprittung, was immer größere Mengen von dem Grobgetreide - vor allem in den USA - bindet. Umgekehrt fließe in Europa viel Mais in Biogasanlagen, da sich die Produktion von Biogas besser rentiert als die Veredelung über den Tiermagen. Mit fortschreitender Körnermaisernte in Europa zeigt sich seiner Meinung nach, dass die Erträge dieses Jahr zwar gut sind, aber längst nicht so hoch wie erhofft. "Dies hilft den Maisnotierungen an der Matif, die in den letzten fünf Handelstagen um weitere 2 Euro auf 123,50 Euro/t zulegen konnten. Für zusätzlichen Kursauftrieb sorgen die Niedrigwasserzuschläge beim Transport auf Rhein und Donau, die nach den ergiebigen Niederschlägen der letzten Tage aber bald der Vergangenheit angehören dürften", so der Fachmann.
Weitere aktuelle Einschätzungen von Dr. Steffin zu Weizen, Soja, Zucker und Schweinen von den internationalen Börsen lesen Sie hier im Börsentelegramm vom 12.10.09.
