Nach einer aktuellen US-Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Nature Communications“, werden allein in den USA pro Jahr mehrere Milliarden Vögel von Hauskatzen getötet. Damit stellten Katzen eine größere Gefahr für die Artenvielfalt dar, als dies durch landwirtschaftliche Pflanzenschutzmittel oder die Zerstörung der natürlichen Lebensräume durch den Menschen der Fall wäre, so die Biologen des Smithsonian Conservation Biology Institute.
Alarmiert von diesen Zahlen zeigt sich nun auch der Deutsche Bauernverband. Er rief das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Wissenschaft auf, dringend die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Deutschland zu prüfen.
Die US-Studie rücke den Fokus auf die bisher eher unbeachteten sogenannten Beutegreifer, zu denen neben den Katzen auch Füchse und Greifvögel zählen. Der DBV weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Ursachenanalyse bei der Gefährdung der Vielfalt von Vögeln und Kleinsäugern nicht nur auf die Landwirtschaft beschränkt bleiben dürfe.
Der DBV betonte, dass die Landwirtschaft ihren Teil der Verantwortung für den Erhalt der Artenvielfalt und der Pflege der Kulturlandschaft trage. Die Landwirte würden umfangreiche Aktivitäten unternehmen, um ihren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten. Hierzu zähle etwa, dass auf jedem dritten Hektar freiwillig Agrarumweltprogramme durchgeführt werden und sich die Landwirte im Rahmen des Vertragsnaturschutzes oder über sonstige Naturschutzmaßnahmen, wie die Pflege von Hecken, für den Naturschutz engagierten, stellt der DBV fest. Die Studie lege aber nahe, dass auch außerhalb der Landwirtschaft Maßnahmen - und dies offenbar in deutlich größerem Umfang als bislang vermutet – erforderlich sind, um den gesellschaftlich geforderten Erhalt der Artenvielfalt zu bewältigen. (ad)