Klonfleisch, Chlorhähnchen und Hormone in der Rinderhaltung werden nicht nur in der Europäischen Union, sondern auch in den USA kritisch gesehen, wo man staatlicherseits diese Praktiken unterstützt. "Die Meinung der amerikanischen Verbraucher zu Milch und Fleisch von geklonten Tieren ist extrem negativ", sagte Jean Halloran von der US-Verbraucherorganisation Consumers Union am vergangenen Donnerstag auf der Grünen Woche in Berlin.
Bei einer Veranstaltung des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) wies sie auf eine Umfrage in den Vereinigten Staaten aus dem Jahr 2007 hin, in der sich mehr als zwei Drittel der Befragten besorgt über solche Produkte gezeigt und fast 90 % eine Kennzeichnung gefordert hätten. Hingegen hatte die US-Lebensmittelbehörde (FDA) Klonfleisch im Januar 2008 für unbedenklich erklärt und auf Kennzeichnungspflichten verzichtet. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) war wenige Monate später zu einem ähnlichen Urteil gelangt. Dies war laut Halloran "womöglich nicht purer Zufall". Schließlich habe die EFSA den Hauptautor der FDA-Risikobewertung zur Hilfestellung für ihre unabhängige Stellungnahme eingeladen. Die Consumers Union tritt wegen geltend gemachter Auswirkungen auf die Tiergesundheit für ein Klonverbot in den USA ein. Viele Klone kämen mit Missbildungen oder Schwächen im Immunsystem zur Welt. Tendenziell benötigten sie große Mengen an Antibiotika, um gegen Infektionen im Jugendstadium gewappnet zu sein, betonte Halloran.