Paukenschlag aus Washington: Der US-Senat hat vergangenen Donnerstag mit großer Mehrheit beschlossen, die milliardenschweren Steuervergünstigungen für Bioraffinerien zu streichen, die Kraftstoff aus Pflanzenmasse herstellen. Damit steht die Biospritförderung in Höhe von 6 Mrd. Dollar jährlich in den Staaten faktisch vor dem Aus, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Hintergrund ist der erbitterte Streit zwischen Republikanern und Demokraten um den künftigen Haushalt.
Wie die Zeitung weiter schreibt, habe in den USA ein Umdenken begonnen. Biosprit wird mittlerweile als ökologisch hoch bedenklich eingestuft. Statt Nahrungsmitteln würden viele Farmer nur noch auf die Spritgewinnung setzen. Zudem gebe es Beziehungen zwischen steigenden Lebensmittelpreisen und dem Energiepflanzenanbau. Die Organisationen FAO und OECD erwarteten bereits einen Preisschub von 20 % bis 2020, Fleisch soll 30 % teurer werden. In den USA wird Biosprit vor allem aus Mais gewonnen. Weil inzwischen fast die Hälfte der Ernte zur Kraftstoffgewinnung verwendet wird, hat der Maispreis zuletzt ein Rekordhoch erreicht.
Aus prozeduralen Gründen hat die jetzt diskutierte Reform der Förderpolitik zwar keine Chance in Kraft zu treten. Die Zeitung hält es aber für nahezu sicher, dass die Subvention die anstehenden Budgetkürzungen nicht überstehen wird. (ad)
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