Den US-Farmern geht es so gut wie lange nicht mehr. Doch genau das könnte sich negativ auswirken, schreibt der Tages-Anzeiger aus Zürich. So würden etwa die Bauern im Corn Belt im Mittleren Westen dieses Jahr 31 % mehr verdienen als 2009 und 2011 noch einmal 15 % mehr. Verantwortlich dafür seien unter anderem die steigenden Bodenpreise, welche zusätzliche Pachteinnahmen, höhere Kredite und mehr Anschaffungen ermöglichen. Gleichzeitig würden sich die Farmer gegenseitig die Preise nach oben treiben oder mehr Land an Investoren verkaufen, die damit spekulieren wollen. 0,4 ha (1 Acre) Ackerland in Iowa kosteten z.B. bereits 9 000 Dollar, einzelne Parzellen bis zu 13 000 Dollar. Zum Vergleich: Vor drei Jahren kostete das gleiche Stück noch 3 000 Dollar, bevor die Preise dann in diesem Sommer auf zunächst 6 000 Dollar stiegen. Neben dem enormen Flächenhandel heizt der weltweite Rohstoffboom die Preise an. Weizen, Soja und Mais befinden sich auf einem Höhenflug. Und schließlich gibt es noch die teuren Ethanol-Förderprogramme der US-Regierung, wodurch viel Agrarland für die Treibstoffproduktion beansprucht wird und guten Boden verteuert. Unter dem Strich ist Agrarland seit 2004 jährlich um 15 % teurer geworden, stellt der Tages-Anzeiger fest. Banker warnten bereits vor einem "grassierenden, ungesunden Landfieber", ausgelöst durch die Zinslockerung der US-Notenbank.
Wie in den 80er Jahren könnte dies zu einer neuen Krise führen. Auch damals druckte die Notenbank Geld und trieb so die Rohstoffpreise an. Der damalige Agrarlandboom endete in den Jahren 1981 und 1985 in der schwersten Agrarkrise seit der Grossen Depression. Zehntausende von Farmern musste wegen einer untragbar gewordenen Verschuldung aufhören; ihre Höfe wurden zwangsversteigert.