Der Verband Deutscher Mühlen (VDM) hat vor dem andauernden Konflikt zwischen Energiepflanzen und Nahrungsmitteln gewarnt. Die erhöhte Nachfrage nach erneuerbaren Energien und der damit verbundene Anbau von Biomasse verändere die Landwirtschaft, betonte VDM-Vorsitzender Hans-Christoph Erling vergangene Woche in Berlin.
Anspruchsvoller Brotweizen verliere an Vorzüglichkeit gegenüber den geförderten nachwachsenden Rohstoffen. Insbesondere Mais als Hauptfrucht für Biogasanlagen verdränge das Brotgetreide. Der gesamte Flächenbedarf für den Anbau von Energiepflanzen werde aktuell auf 2 Mio ha geschätzt; damit würden 17 % der Ackerböden in Deutschland der Ernährung entzogen, unterstrich Erling. Vor allem bei großen Anlagen von Sonnenkollektoren auf landwirtschaftlichen Flächen wünscht sich der VDM-Vorsitzende ein stärkeres Bewusstsein dafür, gute Böden „nicht für die Energienutzung zu verschwenden“.
Des Weiteren bezeichnete Erling die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) als „richtigen und wichtigen Schritt“, der jedoch nicht weit genug gehe. Begrüßenswert sei beispielsweise, dass für Mühlenreststoffe die Grundvergütung möglich werde. Zusätzlich habe sich der VDM aber für diese Stoffe eine Einstufung innerhalb der Rohstoffklasse I gewünscht. (AgE)
vgl.:
EEG 2012: Viele offene Fragen (18.8.2011)
In zehn Jahren gaben bundesweit 100 Mühlen auf (16.8.2011)