Die Vereinigte Hagelversicherung VVaG wird 2016 als drittes Jahr in Folge mit einem Unterschaden abschließen, also mehr an Prämien einnehmen als an Entschädigungsleistungen und zur Deckung der Versicherungskosten aufgewendet werden muss.

Wie das Unternehmen mit Hauptsitz in Gießen am vergangenen Freitag weiter mitteilte, lag die Kostenquote 2016 bei 15 %. Das Neugeschäft sei um 25 % auf rund 75 200 ha gestiegen. Die Mitglieder hätten sich nach den Erfahrungen der letzten Jahre verstärkt gegen Sturm- und Starkregenschäden abgesichert: Mit 4 100 Neuverträgen an „Secufarm 3“ habe sich die Deckung dieser Gefahren auf 475 000 ha ausgedehnt, was einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr entspreche. Damit befänden sich sowohl die Versicherungsfläche mit 4,7 Mio ha in Deutschland als auch die Versicherungssumme mit 8,1 Mrd Euro auf einem konstant hohen Niveau, betonte die Vereinigte Hagel. Gleiches gelte auch für das Inlandsprämienvolumen, das 112,3 Mio Euro erreicht habe.

Als Folge der Preiskrise in der Landwirtschaft fielen die Hektarwerte dem Unternehmen zufolge bei Ölfrüchten um 2,0 %, bei Getreide um 4,6 % und bei Mais um 2,6 %. Dennoch sei ein Nettoüberschuss erwirtschaftet worden.

Bewährt hat sich nach Angaben der Vereinigten Hagel auch in diesem Jahr die Internationalität des Unternehmens. Die versicherte Fläche im Ausland habe um 7,9 % auf 542 000 ha zugenommen, bei einem zu 2015 vergleichbaren Prämienaufkommen von 48,2 Mio Euro. Außer in Italien hätten sich alle europäischen Niederlassungen in den Niederlanden, Luxemburg und Litauen positiv entwickelt und einen weiteren Wachstumsschub ausgelöst. Die Gesamtschadenquote im In- und Ausland belaufe sich zum Saisonabschluss vorläufig auf 65 %, stellte die Vereinigte Hagel fest. Die versicherte Fläche und damit der Marktanteil sei europaweit um 0,3 % auf jetzt 5,27 Mio ha gestiegen.

Die schwierige Situation in der Landwirtschaft mit dem Rückgang der Erzeugerpreise habe sich auf die relevanten Kennzahlen ausgewirkt: So sei die Versicherungssumme um 2 % auf rund 9,3 Mrd Euro und das Prämienvolumen um 1 % auf knapp 161 Mio Euro gesunken.