In der ersten Plenarsitzung des Europäischen Parlaments (EP) im neuen Jahr wollen die EU-Abgeordneten in Straßburg im Januar über eine Verschärfung des Wildbienenschutzes abstimmen. Nach dem Votum des EP-Umweltausschusses in dieser Woche, verständigten sich die Koordinatoren der Fraktionen im EU-Parlament auf eine frühe Befassung zu Jahresbeginn. Der EP-Umweltausschuss hat vorgeschlagen, Blühstreifen verpflichtend in der GAP 2020 Reform zu verankern. Die EP-Umweltabgeordneten machen sich für eine Verschärfung des Bestäuber-Schutzes stark und fordern die Brüsseler Behörde zur Nachbessrungen der Gesetzesinitiative auf.
Des Weiteren fordern die EU-Parlamentarier die EU-Kommission auf, nationale Ausnahmen für den Einsatz von Neonikotinoiden wie in Polen, Ungarn und Tschechien rasch zu beenden. Ebenso soll der Bienenleitfaden bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln ergänzt werden und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in den Mitgliedstaaten auf ein Minimum reduziert werden zum Schutz von wildlebenden Bestäubern.
„Die EU-Initiative für Bestäuber ist mit den jetzt beschlossenen Änderungsanträgen des EU-Umweltausschusses ein konkreter Schritt hin zu mehr Insektenschutz. Es ist überfällig, dass die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU insektenfreundliche Formen der Landbewirtschaftung fördert“, erklärte der grüne Koordinator für Agrarpolitik im EU-Parlament, Martin Häusling, nach der Abstimmung.
Häusling: "Bestäuber freundliche Landwirtschaft belohnen"
Mit dem vom EP-Umweltausschuss geforderten Indikator-Tool, das die Auswirkungen der Landbewirtschaftung auf Bestäuber dokumentieren und finanzielle Anreize für Bestäuber freundliche Landbewirtschaftung eröffnen solle, habe der Umweltausschuss einen konkreten Weg aufgezeigt, den Insektenschutz zu verbessern.
„Ein Schlüsselelement ist dabei natürlich die Reduzierung chemischer Pflanzenschutzmittel. Der Umweltausschuss hat sich dafür ausgesprochen, dass die EU-Mitgliedstaaten mehr in die Pflicht genommen werden müssen, ihren Pestizideinsatz auf ein Minimalniveau herunterzufahren“, so Häusling in einer Presserklärung.