Verstärkte Maßnahmen zum Bienenschutz haben die Grünen in einer Reaktion auf eine aktuelle Forschungsarbeit gefordert, derzufolge sich Wildbienen bei Honigbienen mit teilweise tödlichen Krankheiten anstecken können.
Bedrohungen für Wildbienen würden bislang unterschätzt und müssten besser erforscht werden, erklärten die Fraktionssprecher für Naturschutzpolitik und Gentechnik, Steffi Lemke und Harald Ebner. Wildbienen seien ebenso wie Honigbienen durch Krankheiten, Parasiten, Pflanzenschutzmittel und Blütenmangel in der Landschaft geschwächt und an vielen Orten gefährdet. Optimale Bestäubungsleistungen und damit hohe landwirtschaftliche Erträge könnten aber nur durch die gemeinsame Leistung von Honig- und Wildbienen erreicht werden. Wenn Deutschland den Bienenschutz ernst nehme, dürften „Ausnahmezulassungen für hoch bienengiftige Pestizide wie Fipronil“, das in anderen EU-Staaten verboten sei, nicht länger erteilt werden, betonten Lemke und Ebner.
Auch der „drohende Anbau von Gentech-Pflanzen wie dem giftigen Genmais 1507“ berge Risiken für Bienen, Schmetterlinge und andere Tiere. Um auch in Zukunft sichere Ernten zu haben, brauche man in Deutschland einen wirksamen Reduktionsplan für Pflanzenschutzmittel und die Förderung des biologischen Pflanzenschutzes, Pestizidfreiheit auf ökologischen Vorrangflächen, mehr Fruchtfolgen und Ackerblühstreifen sowie den konsequenten Schutz wertvoller Naturgebiete.
Forscher der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hatten gemeinsam mit britischen Kollegen nachgewiesen, dass bestimmte Krankheiten von Honigbienen auch bei wild lebenden Bienen vorkommen. Das bedeute, dass eine Ursache für das zunehmende Sterben von Wildbienen in Krankheiten liegen könne, die von Honigbienen verbreitet würden, unterstrichen die Wissenschaftler. Es müssten daher dringend Empfehlungen zum Schutz von Honig- und Wildbienen ausgesprochen werden. Die Studienergebnisse wurden vergangene Woche im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht.
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