Greenpeace und Bioland haben auf ihren Internetseiten das Ergebnis einer Saatgut-Abfrage veröffentlicht, die sie bei den zuständigen Länderbehörden durchgeführt hatten. Darin benennen die Organisationen neben den betroffenen Sorten auch die Hersteller der verunreinigten Saaten.
Die zuständigen Landesämter hätten bei einer Untersuchung erneut Verunreinigungen in Mais-Saatgut festgestellt, das für den deutschen Handel bestimmt war, heißt es in einer Mitteilung weiter. Von 417 Mais-Proben seien 29 mit GVO verunreinigt (7 %). Im Umkehrschluss bedeute dies, dass 93 % der Proben nicht verunreinigt waren und zeigt, dass gentechnische Verschmutzung verhindert werden kann, so die Gentechnik-Gegner. Allerdings sei laut ihren Beobachtungen seit einigen Jahren eine schleichende Verunreinigung festzustellen. Waren 2008 nur 2,1 % der Proben verunreinigt, habe sich die Verschmutzung mit GVO-Mais 2009 auf 5,7 % und 2010 auf 6,2 % gesteigert. Greenpeace und Bioland fordern die Saatgutindustrie auf, sauberer zu arbeiten, anstatt nach einem Grenzwert zu rufen.
Neben der Saatgutabfrage hat Greenpeace ein Rechtsgutachten veröffentlicht, nach dem die Beibehaltung der Nulltoleranz im Saatgut nicht in Frage gestellt werden darf – weder nach nationalem, noch nach europäischem Recht. (ad)
Verzeichnis des verunreinigten Mais-Saatguts: http://gpurl.de/Verunreinigung-Maissaat
Rechtsgutachten: http:/gpurl.de/Rechtsgutachten-Nulltoleranz