Sollte es bei dem gegenwärtigen Tempo insbesondere bei der Zulassung von Sojabohnen und Mais bleiben, drohe der Veredlungswirtschaft bereits in wenigen Jahren ein weitreichender Wegfall der Proteinfuttergrundlage, heißt es in einem Papier zur Einfuhrsituation bei gentechnisch veränderten Futtermitteln, das die Verbände vergangene Woche in Berlin vorgelegt haben. Darin sagen sie eine rapide Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit der Veredlungswirtschaft und eine Verlagerung vor allem der Geflügel- und Schweinefleischerzeugung nach Brasilien und Argentinien voraus, sollten die Genehmigungsverfahren der gentechnisch veränderten Organismen (GVO) nicht von politisch motivierten Verzögerungen befreit und entsprechend beschleunigt werden. Gleichzeitig werde die wachsende Importabhängigkeit mit einem deutlichen Anstieg der Futterkosten für die in der EU verbleibende tierische Erzeugung sowie steigenden Verbraucherpreisen für Fleisch einhergehen. Die Verbände betonen, dass es nicht darum gehe, die Anforderungen an die Risikobewertung von GVO zu verringern. Vielmehr müsse es gelingen, die von der EU selbst gesetzten Zeitvorgaben bei der Zulassung einzuhalten, um Anschluss an die internationale Entwicklung zu finden. Daneben würden dringend Schwellenwerte für solche GVO-Konstrukte benötigt, die sich im EU-Zulassungsverfahren befänden und bereits in anderen Erzeugungs- und Exportländern angebaut würden.