In viehstarken Betrieben kann sich ein Verzicht auf eine Unterfußdüngung mit Stickstoff und Phosphat zum Mais, die sich in vielen Regionen Deutschlands als Standardmaßnahme etabliert hat, rechnen. Darauf hat Günter Jacobs von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in einem Beitrag für das Deutsche Maiskomitee (DMK) hingewiesen.
Es lohne sich, den Einsatz zu überdenken, so Jacobs. Er betont, dass sich ein Verzicht auf die Unterfußdüngung auch vor dem Hintergrund von Ertragsverlusten für solche Betriebe rechnen könne, die Wirtschaftsdünger exportierten und Dünger für die Phosphat-Unterfußdüngung zukaufen müssten. Der phosphatbedingte Mehrertrag decke in diesen Fällen oftmals nicht die Kosten, so dass es sich lohne, auf den Höchstertrag zu verzichten und den Gülleexport zu reduzieren. Viehhaltende Betriebe orientierten sich bei der Gülleausbringung vielfach am laut Düngeverordnung zulässigen Stickstoffgrenzwert von 170 kg/ha. Bei Schweinegülle fielen aber auch zwischen 104 kg und 112 kg P2O5 je Hektar an. Ein Körnermaisbestand mit einem Ertrag von 100 dt/ha entziehe allerdings nur 80 kg P2O5. In umfangreichen Versuchsserien habe sich gezeigt, dass die Unterfußdüngung mit Phosphat in Abhängigkeit von der Bodenversorgung mit diesem und dem Standort gestaltet werden sollte. Bessere Böden ohne Strukturschäden böten dem Mais günstigere Wachstumsbedingungen; der Düngebedarf nehme entsprechend ab.
Die reine Stickstoff-Unterfußdüngung habe keine nennenswerten Ertragsvorteile gebracht, erklärte Jacobs. Bei Böden der Gehaltsklasse C rechne sich eine Unterfußdüngung mit 50 kg und 70 kg P2O5 aufgrund der Ertragssteigerung. Dies treffe vor allem auf Ackerbaubetriebe und vieharme Betriebe zu. Auf D-Böden sei der Ertragsanstieg nur bis zur Düngungsstufe von 23 kg P2O5 je Hektar festzustellen; die P-Unterfußdüngung könne also ohne Ertragsrisiko deutlich reduziert werden. Ab Bodengehalten von 25 mg seien Gaben von 20 kg/ha P2O5 ausreichend. Vielfach könne man ohne Ertragsverlust ganz ohne Unterfußdüngung auskommen, so Jacobs. Dies sollten die Landwirte auf kleineren Teilflächen ausprobieren und beobachten wie der Mais reagiert.