Wie schon gestern der DBV hat jetzt auch der Vorsitzende des Verbandes der Milcherzeuger Bayern e. V., Leonhard Welzmiller, die jüngste Preissenkung von Aldi bei Markenbutter als Schlag gegen die aufkeimende Hoffnung der Milchbauern nach dem Milchgipfel bezeichnet. "Kaum waren die warmen Worte des Milchgipfels über die Medien in Umlauf gebracht, wo auch der Handel ein Bekenntnis zur Stärkung der Milchwirtschaft und der Milcherzeuger abgelegt hatte, zeigt Aldi erneut seine brutale Marktmacht", so Welzmiller. Für die nächsten beiden Monate zahle Aldi nämlich an die liefernden Molkereien 25 Cent/ kg weniger als bisher und somit nur noch 2,95 Euro/ kg Deutsche Markenbutter. Und damit nicht genug: "Aldi hat bisher seine Verkaufspreise auf dem Niveau von 87 Cent/ 250 g belassen, streicht also die komplette Preisrücknahme auch noch selber ein", ärgert sich der Vorsitzende. Welzmiller fordert jetzt die anderen Handelsketten eindringlich auf, nicht den gleichen Schritt zu tun und ebenfalls Preissenkungen bei den Molkereien einzufordern. Alle großen Ketten hätten sich bereits im Vorfeld des Milchgipfels bereiterklärt, auf aggressive Milch- und Butterschnäppchen zu verzichten. "Das ist erst eine Woche her", so Welzmiller.
Aldi habe in den letzten beiden Monaten nachdrücklich gezeigt, dass er alle Marktbeteiligten einschließlich der Milcherzeuger nach Strich und Faden vorführt. Im Juni wurde die von Präsident Gerd Sonnleitner mit Lidl vereinbarte Erhöhung der Butterpreise um 20 Cent/ 250 g torpediert. Nach einer kurzzeitigen marktbedingten Erhöhung der Abgabepreise im Juli um 53 Cent jetzt wieder das erneute Vorpreschen durch Aldi.