Bei 37 tot aufgefundenen Enten am Bodensee haben die Behörden das gefährliche Virus H5N8 nachgewiesen. Bei weiteren 13 Funden laufen die Untersuchungen noch. Die Fundorte liegen in Konstanz, Radolfzell, Moos, Bodman-Ludwigshafen und Friedrichshafen.
„Die Erfahrungen aus den Vogelgrippefällen früherer Jahre zeigen, dass ein abgestimmtes, angemessenes aber entschlossenes Handeln der richtige Weg ist, um die Krankheit bestmöglich einzudämmen“, sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk am Mittwoch in Konstanz. Gemeinsam mit einem Expertenstab habe er umgehend notwendige Maßnahmen veranlasst.
In einem ersten Schritt wurde behördlich angeordnet, dass in einem Uferstreifen von 1.000 Metern Breite am Bodensee Geflügelbestände aufgestallt werden müssen. In diesem Schutzstreifen gelten zusätzlich besondere Biosicherheitsmaßnahmen. Besondere Biosicherheitsmaßnahmen werden vorsorglich auch entlang des gesamten baden-württembergischen Rheinufers auf 500 Meter Breite angeordnet, so Hauk.
Flankierend dazu betreibe man ein engmaschiges Monitoring am Bodensee selbst, aber auch am Rhein entlang, wo sich immer wieder Rast- und Ruheplätze von Zugvögeln befänden, die für die Ausbreitung der Krankheit verantwortlich wären. Veterinäre, Landwirte und Verwaltungsfachleute würden laut Hauk gemeinsam an einem Strang ziehen.
Zuerst hatte Schleswig-Holstein diese Woche rund um den Plöner See das H5N8-Virus bestätigt und Sperrgebiete eingerichtet. Am Donnerstag zog dann Mecklenburg-Vorpommern mit einer Aufstallungspflicht und Sperrgebieten nach, da auch hier verendete Vögel mit dem Virus gefunden wurden.