Vor Monokulturen in Mecklenburg-Vorpommern hat Wilfried Lenschow vom Landesbauernverband gewarnt. Die zunehmende Zahl von Biogasanlagen lasse diese Gefahr in greifbare Nähe rücken, sagte er der Ostseezeitung. Vor allem bei zentralen Anlagen sei das Risiko groß, dass im Umfeld Monostrukturen entstehen, die der Landschaft, dem Tourismus und dem Naturschutz schaden könnten. Für eine 500-Kilowatt-Anlage brauche man rund 250 ha Mais.
Dabei ist Lenschow nicht grundsätzlich gegen Biogasanlagen. "Es wird für die Milchbauern immer schwieriger, ihre Höfe halten zu können", so das Vorstandsmitglied. Für sie seien die Biogasanlagen eine Möglichkeit, ihre Verluste aus dem Milchgeschäft auszugleichen und so die Betriebe zu halten. Das habe auch den Effekt, dass mit dem Bestand an Milchkühen schließlich auch das Grünland erhalten bleibt.
Bei zentralen Biogasanlagen werde der Landwirt zu einem billigen Lieferanten von Biomasse. Dadurch sei es nahezu vorprogrammiert, dass die klassischen Fruchtfolgen nicht mehr eingehalten werden könnten, erklärte er der Zeitung weiter. Folgen seien die Gefahr von gravierenden Schäden durch Maiswurzelbohrer und eine starke Vermehrung von Wildschweinen.
Lenschow bedauert, dass der energetische Wert eines landwirtschaftlichen Produktes heute höher sei als der Nahrungswert und der Futtermittelwert. Und mit Gülle könnten Milchbauern mehr vedienen als mit der Milch.