Trotz des günstigen Umfelds für die Agrarproduktion während der vergangenen Jahre besteht zwischen den alten und neuen EU-Mitgliedstaaten weiter eine deutliche Lücke im landwirtschaftlichen Einkommen. Das hat die Europäische Kommission nach Auswertung umfangreicher statistischer Daten für die Jahre 2004 bis 2011 unterstrichen.
Wie aus einem aktuellen Bericht der Serie „EU Agricultural and Farm Economics Briefs“ hervorgeht, wurde eine Familienarbeitskraft in der EU-15 im Jahr 2011 im Durchschnitt dreimal so hoch entlohnt wie in der ungarischen Region Közép-Magyarorszag, die unter allen Teilgebieten der seit 2004 beigetretenen Mitgliedstaaten das beste Einkommensniveau im Agrarsektor vorzuweisen hat.
Bezogen auf die durchschnittliche Wertschöpfung je Jahresarbeitseinheit lag 2011 Dänemark mit 85 600 Euro an der Spitze, gefolgt von 45 900 Euro in den Niederlanden und 44 700 Euro in Großbritannien. Deutschland befand sich mit rund 36 000 Euro Wertschöpfung je Jahresarbeitseinheit im oberen Mittelfeld, wobei regional betrachtet allerdings die norddeutschen Veredelungszentren zu den europaweit produktivsten Gebieten zählten.
Die EU-weit geringste Wertschöpfung, nämlich 5 000 Euro je Jahresarbeitseinheit, wurde in Rumänien erwirtschaftet. Von 2010 auf 2011 profitierten unter dem Strich Betriebe in den Bereichen Ackerbau, Wein, Milch und Viehhaltung von relativ hohen Erzeugerpreisen und Mengenausweitungen, während die Einkommen im Gartenbau sowie aus Dauerkulturen eher sanken.