Um die Produktion von Weizen zu steigern, müssen in Zukunft öffentliche und private Institutionen weltweit verstärkt in Forschung und Entwicklung investieren. Das ist das Fazit eines internationalen Kongresses mit 150 Wissenschaftlern, Züchtern, Händlern und Landwirten in Monheim.
Dr. Rüdiger Scheitza, Vorstandsmitglied von Bayer CropScience, wies darauf hin, dass derzeit die Produktivität von Weizen, dem neben Reis wichtigsten Grundnahrungsmittel der Welt, jährlich um weniger als 1 % zunehme, während der globale Bedarf doppelt so stark wachse. Verschärft werde die Situation durch den Klimawandel und den Rückgang der Mineralstoffvorräte für die Herstellung von Düngemitteln. Die aktuelle Herausforderung liege deshalb darin, die Erträge zu erhöhen, und zwar durch verbessertes Saatgut, neue Verfahren im Pflanzenschutz und optimierte Anbaumethoden. „Wir wollen dazu einen wichtigen Beitrag leisten“, betonte Scheitza. I
Prof. Stephen Baenziger von der Universität Nebraska machte deutlich, dass die Herausforderungen an die Pflanzenzüchter noch nie so groß gewesen seien wie heute. Zu den wichtigsten Aufgaben gehörten die Entwicklung von Hybridweizen und der angemessene Einsatz der Grünen Gentechnik.
Unterstützt wurde er unter anderem von Prof. Martin Parry vom britischen Forschungszentrum Rothamsted Research, einem der renommiertesten Agrarforschungszentren der Welt: Nach Parrys Worten gibt es einen dringenden Bedarf an nachhaltigen Lösungen, um den Weizenertrag auf den vorhandenen Flächen zu steigern und Ressourcen wie Düngemittel und Wasser möglichst effizient einzusetzen.
Laut Darstellung von Bayer dienen weltweit ungefähr 25 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche dem Anbau von Weizen. Damit sei Weizen die Getreidepflanze mit der größten Anbaufläche und zugleich eines der bedeutendsten Grundnahrungsmittel auf der Welt. Mit einer Produktionsmenge von über 650 Mio t pro Jahr sei Weizen hinter Mais die am zweithäufigsten angebaute Getreidepflanze. Wichtige Regionen für die Produktion seien Australien, die Schwarzmeer-Region, China, die EU, Indien und Nordamerika. (AgE)