Anlässlich des Welternährungstages hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) auf die mehr als 840 Mio. Menschen hingewisen, die weltweit immer noch hungern. Weitere 2 Mrd. Menschen litten an Vitamin- oder Mineralstoffmangel.
Der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus, stellt jedoch fest: „Das ist kein Produktions-, sondern ein Verteilungsproblem. Weltweit ernten Landwirte ein Drittel mehr (in Kalorien), als nötig wäre, um alle Menschen ausreichend zu versorgen“.
Der Deutsche Bauernverband hält es für vielsagend, dass der überwiegende Teil der weltweit hungernden Bauern und Familien in ländlichen Regionen seien. Zur Bekämpfung des Hungers in der Welt sei eine bessere Berücksichtigung der Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung in der internationalen Entwicklungspolitik notwendig.
Die Bedeutung von Kleinbauern für die Ernährungssicherheit unterstrich auch Kanayo Nwanze, Präsident des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) in Rom: „Bäuerliche Kleinbetriebe tragen zu nachhaltigen Ernährungssystemen bei, wenn sie auf eine gut funktionierende Infrastruktur sowie Unterstützung von Politik und Institutionen zurückgreifen können.“
Als negative Einflüsse auf die weltweite Ernährungssicherheit wurden sowohl Lebensmittelverschwendung als auch Energiepflanzen erwähnt. Backhaus sieht in der jährlichen Verschwendung von weltweit 1,3 Mrd. t Lebensmitteln einen unnötigen Verbrauch von Ackerflächen. „In Deutschland landen jedes Jahr 82 kg pro Kopf im Abfall“, so der Minister. Auch der Anbau von Energiepflanzen erhöhe die Flächenkonkurrenz, hier wiegelt der Minister jedoch ab: „Raps oder Zuckerrüben produzieren ca. 30 bis 60 % Eiweißfuttermittel als Sekundärprodukt. Also kann kein völliger Gegensatz zwischen Teller, Trog und Tank konstruiert werden.“ (cm)
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