Zahlreiche Demonstranten haben am Wochenende weltweit in rund 400 Städten gegen den Agrarkonzern Monsanto protestiert. In Deutschland gingen mehrere hundert Demonstranten in acht Städten auf die Straße, darunter Berlin, Frankfurt und Leer. Konkret richtet sich ihr Unmut gegen Pflanzenpatente und gentechnisch verändertes Saatgut.
Aufgerufen zu dem Aktionstag hatte die Organisation “Marsch gegen Monsanto”, es beteiligten sich aber weitere Gruppen wie Nice Guys Germany (NGG), Slow Food oder Attac. Sie werfen Monsanto vor, gesundheitsgefährdende Produkte zu vertreiben und Bauern in Abhängigkeit zu bringen. Der Konzern solle daher seine genetisch veränderten Organismen vom Markt nehmen.
Artfremde Merkmale breiteten sich über Pollen auf andere Sorten aus, so dass es in Kanada nicht mehr möglich sei, gentechnikfreies Mais-Saatgut zu bekommen, sagte etwa Ursula Stevens-Kimpel von den Linken in Leer. Monsanto dränge unter anderem Kleinbauern in Entwicklungsländern Verträge auf, die sie auf Jahre hinaus an patentiertes Saatgut und die passenden Pflanzenschutzmittel binden. Die Preisspirale habe schon Bauern in Indien in den Ruin und dadurch in den Selbstmord getrieben, ergänzte Ottmar Ilchmann von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL).
Monsanto hingegen erklärt sein verändertes Saatgut für gesund. Es erlaube Landwirten außerdem erhebliche Einsparungen, zum Beispiel bei der Bewässerung.