Am Anlieferungsverhalten der deutschen Milchbauern und somit am Angebot lässt sich die Misere am Milchmarkt nicht festmachen. Das hat heute Leonhard Welzmiller, Vorsitzender des Verbandes der Milcherzeuger Bayern e. V., erklärt. In diesem Jahr sei die angelieferte Milchmenge sogar etwas geringer als im Vorjahr. Der private Verbrauch ist nach dem Einbruch 2007 immer noch unter der Linie von 2006. Auch dem Export fehle es nach wie vor an Dynamik. So wurden bis August 2008 über 90 000 t weniger Butter exportiert, was etwa einer Milchmenge von 2 Mrd. kg Milch entspricht. Diese Milch muss nun auf dem Binnenmarkt abgesetzt werden. "Angesicht dieser Notsituation habe ich schon mehrmals die kurzfristige Einführung von Exporterstattungen gefordert", betont Welzmiller. Leider seien Milchprodukte in den Köpfen vieler Verbraucher zu teuer. Die Realität ist aber, dass der Liter Milch mit 55 Cent und die fettarme Variante mit 49 Cent exakt den gleichen Preis koste, wie bis Mai 2007. Aus diesem Grund müsse die Kaufzurückhaltung der Verbraucher durch vertrauensbildende Maßnahmen schnellst möglich angekurbelt werden, erklärt der Vorsitzende weiter. Alle absatzfördernden Maßnahmen seien deswegen umgehend zu intensivieren.
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