In der Verkleinerung der Nutztierhaltung sieht die Ampelregierung nach wie vor einen wichtigen Hebel zur Senkung des chemischen Pflanzenschutzes, ohne dass dies bilanziell zu Lasten der Lebensmittelerzeugung geht.
In einer Frage an das Bundeskanzleramt hatte sich der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Steffen Bilger, erkundigt, wie die Ampel die durch die Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes aufgrund der EU-Pflanzenschutzmittelverordnung (SUR) zu erwartenden geringeren heimischen Erträge ausgleichen will.
Bund: Weniger Tiere brauchen weniger Futtermittel
Nach Auffassung der Bundesregierung wäre das auch ein Nebeneffekt des tierwohlgerechten Umbaus der Nutztierhaltung. Die landwirtschaftliche Tierhaltung in Deutschland zukunftsfest zu machen geht nach ihrer Darstellung nur, wenn weniger Tiere besser gehalten werden. Dadurch werde auch der Einsatz von Futtermitteln sinken, darunter ebenfalls solche, deren Produktion in Konkurrenz zur Lebensmittelerzeugung steht.
Eine weitere Maßnahme dazu ist laut der Ampel der vom Bundesumweltministerium vorgeschlagene Ausstieg aus den anbaubasierten Biokraftstoffen und die gleichzeitige Förderung von Kraftstoffalternativen wie grünem Wasserstoff, E-Mobilität sowie Biokraftstoffen aus Rest- und Abfallstoffen.
Bilger: Deutschland muss zur Ernährungssicherung beitragen
Bilger zeigt sich angesichts dieser Ansätze ziemlich fassungslos: „Der Bundesregierung fällt nur eines ein, mit dem weniger Erträge aufgrund weniger Pflanzenschutzeinsatz kompensiert werden sollen: schrumpfen.“
Das ist für den CDU-Politiker nicht die richtige Antwort auf die Herausforderungen in Zeiten des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Er fordert: „ Deutschland muss seine Souveränität bei der Ernährung stärken und kraftvoll zur globalen Ernährungssicherung beitragen.“