Das öffentliche Fachgespräch zum Thema Herdenschutz im Bundestag – wir berichteten – hat laut Linken-Agrarsprecherin Dr. Kirsten Tackmann drei wichtige Erkenntnisse gebracht:
- Präventiver Herdenschutz wird in Wolfsgebieten immer gebraucht, egal wie hoch die Wolfspopulation ist.
- Präventiver Herdenschutz ist erfolgreich, wenn er deutlich besser finanziell und rechtlich abgesichert wird.
- Die Unterstützung muss schnell kommen, denn für viele Weidetierhaltungen, insbesondere bei Schäfereien, ist es kurz vor Zwölf – auch ohne Wolf. Und der dürrebedingte Futtermangel spitzt die Lage weiter zu.
Finanzielle Rücklagen seien nicht verfügbar, da ihre gemeinwohlorientierte, essentiell wichtige Arbeit auf dem Grünland, in Naturschutzgebieten oder Deichen weder vom Markt noch von der öffentlichen Hand bezahlt wird. „Der Wolf ist nur der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt“, so die Politikerin.
Aber nur mit Geld allein geht es laut Tackmann auch nicht. Sie erinnert daran, dass die Hälfte der schafhaltenden Betriebe in zehn Jahren nicht mehr da sei, wenn sich die ökonomische Lage der Schäfereien nicht wesentlich verbessere und präventiver Herdenschutz nicht flächendeckend umgesetzt wird. Daher fordert ihre Partei ein Bundesprogramm Weidetierhaltung, dass die Weidetierhaltung in Deutschland unterstützt bis es eine gekoppelte Weidetierprämie innerhalb der Ersten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik gibt.