Nach dem Rücktritt von Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein haben Spekulationen Hochkonjunktur. Sollte Horst Seehofer Ministerpräsident werden, hätte laut Süddeutscher Zeitung der CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer als erster ein Anrecht auf den Berliner Posten. Manche in der Partei würden sogar sagen, er hätte auch die Pflicht, Seehofer nachzufolgen. Doch Ramsauer habe sich nach Presseinformationen sofort und eindeutig anders entschieden. Er werde Landesgruppenchef bleiben. Sollte Seehofer tatsächlich nach München wechseln, dann gibt es mehrere andere Kandidaten, die ihm folgen könnten. Die einfachste Lösung laut Süddeutscher Zeitung: Seehofers bisheriger Staatssekretär Gerd Müller rückt auf. Das wäre die defensivste Variante, in der Sache ungefährlich, weil Müller genug Erfahrung gesammelt hat. Als charismatisches Aushängeschild gilt der 53-jährige Allgäuer allerdings nicht. Eine zweite Variante wäre Gerda Hasselfeldt. Die 58-jährige Volkswirtin aus Fürstenfeldbruck ist derzeit Vizepräsidentin des Bundestags und war 2002 in Stoibers Mannschaft als Landwirtschaftsministerin vorgesehen. In der Landesgruppensitzung am Dienstag zählte sie zu denen, die Ramsauer aufforderten, selbst mit mehr Mut und Verantwortung für die CSU nach vorne zu treten, so auch als Spitzenkandidat im Wahlkampf. Daneben gibt es weitere Kandidatinnen. Da wäre, so ist es aus der Landesgruppe zu hören, etwa Ilse Aigner, eine forsche 43-jährige Elektrotechnikerin aus Starnberg, die seit 1998 im Bundestag sitzt. Derzeit beschäftigt sie sich mit Bildung- und Wirtschaftspolitik. Und da ist, wenn auch mit wenig Chancen, Marlene Mortler aus dem Wahlkreis Roth. Als stellvertretende Landesbäuerin in Bayern mit einem eigenen Bauernhof könnte der 52-Jährigen niemand die Fachkompetenz und Basisnähe absprechen. Das Handelsblatt will sogar den Vorschlag gehört haben, Bayerns Bundesratsminister Markus Söder solle Seehofer beerben. Am Ende würden über diese Namen der neue Parteichef Seehofer und Ramsauer entscheiden.
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