In einem Gespräch am Dienstag mit Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel sagte sie, die bislang bekannt gewordenen Pläne zum degressiven Abbau der Direktzahlungen würden die Landwirte bestrafen, die große Flächen bewirtschafteten. Das treffe viele Landwirte gerade in den neuen Bundesländern. Es sei schwer, den Landwirten zu erklären, warum die Agrarreform 2005 auf den Markt gesetzt habe, nun aber wieder durch Mittelverschiebungen dirigistisch eingegriffen werden solle, so Wernicke.
Bezüglich des Ausstiegs aus der Milchquote im Jahr 2015 waren sich beide Politikerinnen jedoch wieder einig. Allerdings, so räumte Wernicke ein, liege man in der Frage, wie der Ausstieg vorbereitet werden könne, auseinander. Während die Kommission dies durch eine Aufstockung der Milchquote abfedern will, setzt Sachsen-Anhalt auf die Reduzierung der Superabgabe, der Strafzahlungen bei zuviel produzierter Milch. Wernicke: "Dies ist der bessere Weg, da so flexibler auf das Marktgeschehen reagiert werden kann. Die bereits jetzt ausgegebenen Quoten bieten noch genügend Spielraum für die Befriedigung höhere Nachfragen. Ich bedauere, dass sich die Kommission unseren guten Argumenten verschließt."