Bei der Umsetzung seiner Tierwohl-Initiative will das Bundeslandwirtschaftsministerium die wirtschaftlichen Auswirkungen beachten. „Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Nutztierhaltung muss im Vordergrund stehen“, sagte Agrar-Staatssekretär Peter Bleser bei der Winterschulung der Agrargenossenschaften im brandenburgischen Paaren im Glien.
Eine Produktionsverlagerung in Länder mit einem niedrigen Tierschutzniveau helfe den Tieren nicht, warnte der CDU-Politiker. Seinen Angaben zufolge orientiert sich das vorgelegte Maßnahmenpaket am Wohl des einzelnen Tieres. Gemeinsam mit allen Beteiligten müsse es gelingen, praktikable Konzepte zu entwickeln. Ein Ziel sei dabei, so rasch wie möglich auf nicht-kurative Eingriffe wie das Schwänzekupieren bei Ferkeln, das Enthornen bei Kälbern oder das Schnabelkupieren bei Legehennen verzichten zu können.
Bleser betonte zudem den Handlungsbedarf in der Umweltpolitik. Richtig angewendet, führten Düngemittel die mit der Ernte entzogenen Nährstoffe dem Boden wieder zu, und Pflanzenschutzmittel sicherten die Qualität der Ernte.
„Aber mit Blick auf den Zustand der Gewässer müssen wir unsere Anstrengungen fortsetzen“, mahnte der Staatssekretär. Eine ernst gemeinte Auseinandersetzung müsse die Bereitschaft zu Veränderung einschließen. Deutsche Lebensmittel und Agrarprodukte hätten weltweit ein gutes Image bei den Verbrauchern. Diesem Ruf wolle man auch zukünftig gerecht werden.
Ein Interview mit Minister Schmidt dazu lesen Sie aktuell in der top agrar 11/2014: