Willenserklärungen, aber keine konkreten Ergebnisse. Das ist das Resultat des vergangenen Milchgipfels. Wie es nun weitergeht diskutierten gestern in Karstädt der Kreisbauernverband Prignitz mit DBV-Milchpräsident Udo Folgart und Wolfgang Scherfke, Vorsitzender bzw. Geschäftsführer des Landesbauernverbandes Brandenburg. Wie die Schweriner Volkszeitung schreibt, meinte Udo Folgart dabei, alle Beteiligten wollten den gesamten Prozess jetzt wieder versachlichen. Derzeit befänden sich alle Parteien in einer Art Wettbewerb der Vorschläge für Regeln für die Zeit nach 2015. Zugleich sprach er sich dagegen aus, dass bis 2015 die Milchquote noch um 5 % angehoben werden soll. "Wir erwarten von der Politik nicht statische, sondern am Markt orientierte Regelungen", forderte Folgart.
"Wir brauchen ein System, das Menge, Dauer und Preis regelt", ergänzte Ulrich Kieback, Vorsitzender des Kreisbauernverbands Prignitz. Milch jedoch zu verknappen, um den Preis zu steigern, berge die Gefahr, "dass der Markt sich die Produkte aus anderen Ländern holt". Zur aktuellen Preissituation meinte Kieback: "Wir erhielten jetzt 32 Cent. Wenn man die sechs bis acht Cent höheren Kosten im Vergleich zum Vorjahr dagegen rechnet, bleiben unterm Strich nur 27 Cent. Uns helfen also keine höheren Milchpreise, wenn sie sofort wieder von gestiegenen Kosten aufgefressen werden." Was die Landwirte bräuchten, sei eine kurzfristige und schnelle Kostenreduzierung, forderte Scherfke zum Beispiel mit Blick auf die Agrardieselbesteuerung. In Ostdeutschland werde der Agrardiesel durch die Größe der Betriebe mit 43 Cent besteuert (Deutschland 40 Cent), in Frankreich, Dänemark oder Großbritanien aber nur mit fünf, 3,2 bzw. sechs Cent. Auf freiwilliger Basis wollen sich Milchbauern der Prignitz nun weiterhin alle 14 Tage in Postlin zum Meinungsaustausch treffen. Und da sei es egal, ob man dem DBV, Bauernbund oder BDM angehöre. Voran komme man nur, wenn die Bauern mit einer Stimme sprechen, hieß es.