Wenige Wochen nach der Aufhebung seines Importverbots für den Genmais MON 810 hat Österreich jetzt die Einfuhr des Genmais MON 863 verboten. Das hat das Wiener Landwirtschaftsministerium am vergangenen Freitag bestätigt. Dem Vernehmen nach will die Landesregierung den neuen Importstopp in einigen Tagen bei der Europäischen Kommission notifizieren. Diese hatte große Mühe, die Alpenrepublik zur Abschaffung des Einfuhrverbots für MON 810 zu bewegen. Jahrelang hatte die Brüsseler Behörde vergeblich versucht, Österreich in die Knie zu zwingen. Erst als sie das Importverbot getrennt vom - immer noch geltenden - Anbauverbot anging, erzielte sie dafür unter dem Eindruck drohender Strafzölle in der Welthandelsorganisation (WTO) im EU-Ministerrat die notwendige Unterstützung. Österreich ist der erste EU-Mitgliedstaat, der den Import des Genmais MON 863 verbietet. Doch nach Informationen von Greenpeace schicken sich Dänemark und Luxemburg an, seinem Beispiel zu folgen. "Labortests zeigen, dass MON 863 giftig für Tiere ist, doch die Kommission hat keine Probleme damit, diesen Mais in die Lebensmittelkette geraten zu lassen", sagte Steffen Nochtenberger von Greenpeace. Die Tatsache, dass das EU-Zulassungsverfahren diese Risiken vernachlässigt habe, sei zutiefst beunruhigend und mache den Reformbedarf deutlich.