Im Nordosten Englands haben die heftigsten Schneefälle in einem November seit über 30 Jahren viele Tierhalter in Bedrängnis gebracht. Vor allem über die Futtermittelvorräte machen sich zahlreiche Landwirte Sorgen. Wie das Fachblatt Farmers Weekly in seiner Internetausgabe berichtet, haben es die Landwirte in den bergigeren Gebieten mit einer teilweise 90 cm hohen Schneedecke zu tun. Sorgen machen sich die Tierhalter unter anderem um den Zustand der trächtigen Mutterschafe. Eine Aufgabe besteht darin, den Mutterschafen die dringend benötigten Nährstoffe zukommen zu lassen.
Milchlaster kommen nicht zu den Höfen
Auch die Milchbauern hat der Winter hart getroffen. Wie das Fachblatt weiter schreibt, mussten viele Farmer ihre Milch wegschütten, da die Milchwagen nicht mehr zu den Höfen durchkamen. Ländliche Supermärkte würden dies bereits durch Lieferengpässe spüren, während viele Kunden Hamsterkäufe von Milchprodukten machten.
"Eines der großen Probleme ist der Mangel an Streusalz für die Landstraßen", so Sian Davies, Milchberater beim Bauernverband NFU. "Wir sind davon ausgegangen, dass die lokalen Behörden für den Winter vorbereitet waren, nur jetzt sind die Lager vielerorts schon leer. Folge: Milch wird Mangelware."
Die Landwirte in Yorkshire, Derbyshire und Northumberland waren am schlimmsten betroffenen, ergänzt Paul Flanagan, Sprecher von First Milk. "Es gibt immer noch einzelne Betriebe, wo wir massive Probleme mit der Abholung haben." Man habe aber rechtzeitig Notfallpläne erstellt, die gut greifen würden und bei den meisten wieder eine Abholung sicherstellen, fügt er hinzu und lobt die Teamleistung der Bauern, die die Straßen in Eigenleistung freiräumten. Auch bei Arla sah es nicht besser aus. In Yorkshire sei das Thermometer auf - 17 °C gefallen, so Jonathan Ovens von Arla Foods Milk Partnership. Einige hätten Milch wegschütten müssen, andere hätten nur eine Abholung verpasst.
Der Bauernverband schätzt, dass etwa ein Viertel der Milchbauern eine Versicherung gegen solche Ausnahmezustände abgeschlossen hatte. Andere könnten sicherlich mit den Molkereien Lösungen finden.