Den letzten Umfragen zufolge deutet sich bei der Landtagswahl in Bayern ein politisches Erdbeben an. Zuletzt lag die CSU nur noch bei 35 %. Aktuell regiert die CSU noch mit absoluter Mehrheit. Während die SPD auf 13 % abfiel, steigerten sich die Grünen auf 18 %, die Freien Wähler auf 11 %. Die AfD kam auf 10 %. Die FDP bewegte sich um die 5 %-Marke, die Linken waren mit 4 % darunter.
Bleibt es bei diesen Werten, wäre eine Zweier-Koalition voraussichtlich nur zwischen CSU und Grünen möglich. Trotz vieler unvereinbarer Positionen beider Parteien schließen Beobachter ein schwarz-grünes Bündnis nicht aus. Legen CSU und Freie Wähler bis zur Wahl noch zu, wäre auch eine Koalition zwischen diesen beiden Parteien möglich. Ein Bündnis mit der AfD schließt die CSU derzeit offenbar aus.
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Deggendorf AfD-Hochburg
Grüne und AfD holten 2017 im Freistaat 9,8 und 12,4 Prozent. Vor allem in Oberbayern im Osten und in Niederbayern im Dreiländereck zu Tschechien und Österreich holte die AfD zuletzt überdurchschnittlich viele Stimmen, meldet unterdessen die dpa. Zwar erhielt auch die CSU in beiden Bezirken ihre besten Ergebnisse (mehr als 40 Prozent), erlitt aber zumindest in Niederbayern auch die größten Verluste im Vergleich zur Bundestagswahl 2013: minus 15 Punkte.
AfD-Spitzenreiter im Freistaat war 2017 der Wahlkreis Deggendorf in Niederbayern. Fast jeder Fünfte (19,2 Prozent) stimmte für die Rechtspopulisten. Dort liegt eine ehemalige Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge, die seit August als Ankerzentrum für beschleunigte Asylverfahren und Abschiebungen dient. Gegen einen Zusammenhang zwischen einem der sieben bayerischen Ankerzentren und AfD-Erfolgen spricht aber das Ergebnis in Zirndorf nahe Nürnberg. Die AfD lag hier unter ihrem Landes-Schnitt. Besonders gut hingegen: die Grünen, so die dpa.