Wildschäden durch Wisente können ab sofort ausgeglichen werden. 50.000 Euro stehen pro Jahr dafür zur Verfügung, unabhängig davon, ob die Tier als herrenlos eingestuft werden oder nicht.
„Wir haben eine Lösung gefunden, die das Wisent-Projekt auf eine sichere und zukunftsfähige Grundlage stellt“, erklärte NRW-Umweltminister Johannes Remmel. „Artenschutz und Artenvielfalt sind hohe Güter, die es zu schützen gilt. Wenn Schäden entstehen, in diesem Fall durch Wisente, ist nun auch eine Entschädigung sichergestellt.“ So werden mögliche Wildschäden wie geschälte Bäume in den privaten Wäldern des Streifgebietes der Wisente künftig vom Trägerverein Wisent-Welt-Wittgenstein, der Wittgenstein-Berleburg`schen Rentkammer, dem Kreis Siegen-Wittgenstein, dem WWF und dem Land gemeinsam getragen.
In drei Jahren soll überprüft werden, ob der Betrag für den Ausgleich von möglichen Schäden ausreichend ist. Derzeit wird davon ausgegangen, dass jährlich etwa 10.000 Euro an Schäden pro Jahr anfallen könnten.
„Artenschutz und die Wiederansiedlung auch von großen Tieren ist machbar. Wir brauchen nur den Mut und ein Stück Pioniergeist, um der Natur nicht nur zu nehmen, sondern auch zurückzugeben“, sagte Minister Remmel.
Mit einer Verbesserung des natürlichen Futterangebotes soll nun erreicht werden, dass die Wisente stärker den südlichen Teils des Rothaargebirges als Streifgebiet nutzen. Außerdem wird ein Konzept für mögliche Absperrmaßnahmen entwickelt, um die Tiere von dem Aufsuchen privater Wälder zurückzuhalten. Der angrenzende Landeswald hingegen zählt zum Projektgebiet. Er wird künftig in die wissenschaftlichen Untersuchungen der Wisente einbezogen. Erforscht werden soll zudem mit botanischen Erhebungen, wie sich die Artenvielfalt durch die Anwesenheit und die Rückeroberung eines Lebensraum durch die Wisente entwickelt.
Hintergründe:
Wisente "auf Kaution" wieder in Nachbarwäldern (17.10.2015)
Gericht erteilt Wald-Betretungsverbot für Wisente (2.9.2014)
Versicherung zahlt nicht mehr für Wittgensteiner Wisente (10.7.2015)