Bereits seit 20 Jahren ist die Zahl der Jäger in Deutschland im Aufwärtstrend. Darauf hat der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) hingewiesen. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands steige die Zahl der Inhaber des „Grünen Abiturs“ kontinuierlich an, erklärte DJV-Präsident Hartwig Fischer anlässlich der Fachmesse „Jagd & Hund“ in Dortmund.
Nach seinen Angaben haben in der Jagdsaison 2011/12 genau 357 114 Naturbegeisterte ihren Jagdschein gelöst; das sind 5 282 Jäger oder 1,5 % mehr als im Jahr zuvor. „Die Jagd wird immer beliebter - zunehmend auch unter jungen Leuten, die die Natur und das traditionelle Handwerk für sich entdecken“, so Fischer. Erfreulich sei, dass sich immer mehr Frauen für das Waidwerk entschieden. Eine aktuelle repräsentative Umfrage des DJV belege, dass ihr Anteil in den Jungjägerkursen bei rund 20 % liege und damit so hoch wie noch nie.
Die Jungjäger kommen laut Fischer aus allen Alters- und Berufsgruppen. Die Teilnehmer träfen sich in den Vorbereitungskursen und büffelten abends nach der Arbeit, am Wochenende oder in den Sommerferien, im Revier und im Klassenzimmer. Um den Jagdschein zu erlangen, müssten die Interessenten in 120 bis 180 Pflichtstunden Themen wie Biologie, Jagdrecht, Wildbrethygiene, Schießwesen oder Natur- und Artenschutz durchnehmen. Am Ende werde eine staatliche Prüfung abgelegt. Während Frauen oft über ihren Hund zur Jagd kämen, zähle bei Männern überwiegend der Appetit auf Wildbret.
Eine solide Ausbildung der Jäger werde immer wichtiger, betonte der DJV-Präsident. Heute stehe die Jagd mehr und mehr im öffentlichen Fokus, denn die Jäger erfüllten einen gesetzlichen Auftrag, dem sie Rechnung tragen müssten. Zusätzlich seien sie die einzigen staatlich geprüften ehrenamtlichen Naturschützer in Deutschland. (AgE)