Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat eine neue staatliche Plattform für Agrardaten freigeschaltet, die intelligent mit der wachsenden Datenmenge in der Landwirtschaft umgehen will. Auf der Plattform können Landwirte, Unternehmen, Start-Ups und die Forschung für sie relevante Daten abrufen. Erstmals sind die verfügbaren Agrardaten damit an einer Stelle zentral gebündelt.
Auf www.landwirtschaftsdaten.de sind alle öffentlich verfügbaren Daten des Bundes aus den Themenbereichen Pflanzenbau, Tierhaltung, Fischerei und Forstwirtschaft sowie Umwelt-, Geo- und statistische Daten zu finden. Zum Beispiel die neusten Daten aus der Bodenzustandserhebung des Thünen-Instituts oder die Online-Datenbank für Pflanzenschutzmittel des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. So können zum Beispiel intelligente Spritzdüsen, die per Satellit gesteuert werden, automatisch die Dosis des Pflanzenschutzmittels anpassen.
Aus Sicht von Bundesministerin Julia Klöckner sind Agrardaten das Betriebsmittel der Zukunft. "Mit der Vernetzung relevanter Daten auf unserer neuen Plattform wollen wir die Forschung und Entwicklung von intelligenten Maschinen und Anwendungen weiter voranbringen. Sie helfen, nachhaltiger, tiergerechter, transparenter und effizienter zu handeln. Unser Ziel sind Innovationen, um die Landwirtschaft weiter zu modernisieren, zu digitalisieren und so die Landwirte im Transformationsprozess zu unterstützen."
In einem ersten Schritt werden vor allem Datensätze der nachgeordneten Forschungseinrichtungen und Behörden des Bundeslandwirtschaftsministeriums übersichtlich bereitgestellt. Weitere Daten – wie Geodaten oder Wetterdaten – werden nach und nach ergänzt.
Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern wurde im August 2019 mit der Durchführung der Machbarkeitsstudie beauftragt. Wichtigste Ergebnisse waren:
- Landwirte wollen weniger Bürokratie.
- Sie wollen die Hoheit über ihre eigenen Daten behalten.
- Sie wollen staatliche Informationen besser und einfacher finden.
- Landwirte und Unternehmen im Agrarsektor brauchen offene, maschinenlesbare Schnittstellen für den Datenaustausch.
- Behörden wiederum wünschen eine stärkere Vernetzung zwischen staatlichen Stellen.