Zum Auftakt ihres ersten EU-Agrarrats in Brüssel hat Bundesagrarministerin Ilse Aigner energischen Widerstand gegen die geplanten Subventionskürzungen für Bauern angekündigt. "Das ist direkt von ihrem Einkommen ein Abzug. Und deshalb sind wir natürlich dagegen", sagte Aigner am Dienstag mit Blick auf die Pläne von EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel, die Direktzahlungen vor allem an landwirtschaftliche Großbetriebe zu kürzen.
DBV-Präsident Gerd Sonnleitner übte unterdessen am Dienstag erneut scharfe Kritik an den Plänen der Kommission: "Wenn den Banken Abermilliarden nachgeworfen werden, wenn die Auto-Industrie unterstützt werden soll, dann kann man doch nicht bei der Landwirtschaft sagen: 'Euch streichen wir Gelder'", kritisierte Sonnleitner auf einer Pressekonferenz in Brüssel. Nach der letzten EU-Agrarreform 2003 sei den Bauern versichert worden, dass 2008 nur eine Überprüfung stattfinde. Von der neuen Landwirtschaftsministerin Aigner erwartet der Verband überdies, dass sie einen 300 Mio. Euro schweren Sonderfonds für die Milchbauern durchsetzt. Damit soll die für 2015 geplante Abschaffung der Milchquote abgefedert werden.