Bereits zum fünften Mal haben Brandstifter die Strohmiete von Landwirt Hans-Joachim Gerkens in Hammoor (SH) angezündet. 200 Rundballen im Wert von 6.000 Euro gingen bei diesem Anschlag verloren. "Ich höre auf, ich habe keine Lust mehr", sagte Gerkens ernüchtert gegenüber dem Hamburger Abendblatt.
Nach dem dritten Feuer habe ihm die Versicherung gekündigt. Bis dahin betrug der Schaden schon 20.000 Euro. Nun ist wieder alles hin; eine Notreserve für seine 50 Pferde hat er nicht.
Das Tragische: In den vergangenen Jahren gab es in der Region mehrere solcher Brände, weshalb die Polizei eine Ermittlungsgruppe eingesetzt hatte. Diese verhaftete im Dezember sechs Brandstifter und löste sich am 30. April auf, sechs Tage vor dem neuen Brand, berichtet das Abendblatt weiter. Nun geht offenbar alles von vorne los.
Ob Gerkens ein Zufallsopfer ist oder die Täter es gezielt auf ihn abgesehen haben weiß die Polizei noch nicht. "Wenn es aber etwas Persönliches ist, dann würde ich mir wünschen, dass die Täter mit mir reden würden und wir versuchen, das Problem aus der Welt zu schaffen."
Dass die Polizei die Täter fasst, daran glaubt der Landwirt jedenfalls nicht mehr. Schon bei der letzten Brandserie konnten die Ermittler den gefassten Personen, 17 bis 21 Jahre alt, keine der Brandstiftungen auf Gerkens Feldern zuordnen. Für neun andere Brandstiftungen in der Region dagegen schon. Vier der mittlerweile Angeklagten sind übrigens Mitglieder der Feuerwehr Ahrensfelde, wie das Hamburger Abendblatt erfuhr.
Angesichts unzähliger weiterer Brände, u.a. Papiercontainer, Gartenlauben und Autos, gehen die Beamten nun von mehreren Tätern oder Tätergruppen aus.