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Agravis sichert sich den Nordosten

Lesezeit: 3 Minuten

Das hat die Branche überrascht: Die Agravis übernimmt zusammen mit der dänischen Dava den Agrarhandel der Rendsburger Getreide AG. Das ist kein kleiner Deal.


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Wir helfen wachsen, lautet der Werbeslogan der Agravis. Jetzt wächst die Hauptgenossenschaft mit Sitz in Münster und Hannover selber. Zusammen mit dem dänischen Partner Danish Agro und Vestjyllands (Dava), mit der man bereits drei Gemeinschaftsunternehmen betreibt, hat Agravis die Agrarhandelssparte der Rendsburger Getreide AG gekauft. Insgesamt geht es dabei um über 70 Standorte in sechs Bundesländern mit einem Umsatzvolumen von rund 1 Mrd. € (Übersicht 1). Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.


Der Verkauf beinhaltet das Landhandelsgeschäft inklusive Mischfutter- und Saatgutaktivitäten sowie alle Erfassungsstandorte der Getreide AG (Übersicht 2). Die Rendsburger wollen sich künftig auf das Verarbeitungsgeschäft, die Lebensmittelproduktion und den Großhandel konzentrieren. Insider wissen, dass dort die Margen deutlich höher sind als im traditionell engen Landhandelsgeschäft. Das eröffnete Agravis und Dava die Chance, zuzugreifen.


Die Dänen halten auch am neuen Gemeinschaftsunternehmen 75 %, die Agravis 25 %. Die bisherige Aufteilung der Geschäftsanteile habe sich bewährt, betonen die Genossen. Man vertraue sich. Dafür darf die Agravis den Chefposten besetzen. Firmensitz wird Rendsburg.


Ziel ist 1 % Rendite:

Zur Strategie sagte Agravis-Chef Dr. Große Frie bei der Bekanntmachung des Deals: „Wir sehen den Agrarhandel als unsere Kernkompetenz und machen uns mit dem Kauf zum Marktführer im deutschen Agrargeschäft. Ziel sei eine Umsatzrendite von 1 %. Spätestens im zweiten und dritten Jahr nach der Übernahme wollen die Genossen dieses Ziel erreicht haben.


Die bisherigen Unternehmensbereiche der Getreide AG sind stark im Betriebsmittelgeschäft und verfügen direkt oder indirekt über fünf Hafenzugänge (Hamburg, Rendsburg, Wolgast, Stralsund und Rostock).


Vor allem der Tiefseehafen Rostock ist für Dava und Agravis wertvoll. Hier verfügt die Getreide AG über zwei Liegeplätze, von denen jetzt einer an die Dava- Agravis-Holding geht. Gleich mit erworben wurde eine Drittelbeteiligung an der Förderbandgesellschaft, sodass man künftig auch eine Hand an der Ladelogistik hat.


Agravis sieht sich mit dem Deal gut für die Zukunft aufgestellt. „Unsere Standorte ergänzen sich prima. Es gibt so gut wie keine Überschneidungen zu unseren bisherigen Aktivitäten. Und wir verhindern, dass sich ein Dritter vor unserer Haustür breitmacht“, zählt der Agravis-Chef die drei wichtigsten Vorteile auf. Damit schielt er wohl vor allem auf die Expansionsgelüste der HaGe in Kiel oder der BayWa in München.


Synergieeffekte erwartet Große Frie auch für die Agravis. „Ich gehe davon aus, dass wir in Zukunft Pflanzenschutzmittel und Saatgut noch günstiger einkaufen können und vielleicht nicht mehr jede Investition, die wir für unsere Standorte geplant haben, brauchen werden, vor allem im Mischfutterbereich.“ Um 5 bis 8 Mio. € soll sich die Rendite dadurch verbessern. Davon würden die Kunden der Agravis und damit die Landwirte profitieren, heißt es.


Ganz in trockenen Tüchern ist das Geschäft aber noch nicht. Das Kartellamt muss noch zustimmen. Große Frie ist optimistisch, dass das Verfahren bis Ende Januar abgeschlossen ist. „Dann könnten wir zum 1. Februar starten.“


Dr. Ludger Schulze Pals

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