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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Bessere Getreidepreise durch Biogas-Boom?

Lesezeit: 2 Minuten

Der Investitionsboom bei Biogas wird hierzulande das Angebot an pflanzlichen Erzeugnissen drücken. Davon geht der Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft (VdAW) aus. Die einseitige Ausrichtung auf Energie-Mais geht zu Lasten des Anbaus von Getreide für die Herstellung von Lebens- und Futtermitteln, ist Wilhelm Lohrmann, Vorsitzender der VdAW-Fachgruppe Landhandel, überzeugt. Seiner Ansicht nach wird das erhebliche Auswirkungen auf den nachgelagerten Bereich haben: In Regionen mit starker Biogasproduktion müssen kleine Betriebe, die im Erfassungshandel aktiv sind, um ihre Existenz fürchten. Tatsächlich wird der Bedarf an Energiepflanzen für die Vergärung massiv zunehmen. Claudius da Costa Gomez, Geschäftsführer des Fachverbandes Biogas, geht davon aus, dass sich die Zahl der Biogas- Anlagen in Deutschland von derzeit 2 100 bis Ende dieses Jahres auf etwa 4 000 fast verdoppeln wird. Noch stärker dürfte die Leistung wachsen, weil die Anlagengrößen zunehmen. Der Geschäftsführer rechnet bis Jahresende mit einer installierten elektrischen Leistung von 950 MW in Deutschland. Das entspräche einem Zuwachs von 650 MW seit der EEG-Novellierung im Sommer 2004. Das heißt: Um die neuen Anlagen mit Substrat zu versorgen, muss der Anbau von Energiepflanzen bis Ende 2005 um mehr als 300 000 ha ausgedehnt werden. Sollte sich die Biogasproduktion dann, wie einige Fachleute erwarten, bis zum Jahr 2010 noch einmal verdoppeln, würden weitere 500 000 bis 600 000 ha benötigt. Trotzdem geht man bei der ZMP davon aus, dass der Einfluss auf die pflanzlichen Märkte, z. B. den Getreidemarkt, durch den verstärkten Anbau an Energiepflanzen überschaubar bleibt. Es wird regional Auswirkungen geben, deutschland- bzw. europaweit berührt das die Märkte vorläufig jedoch wenig, so die Einschätzung von Rainer Stratmann, Leiter des ZMP-Fachbereichs Getreide, Ölsaaten, Futtermittel. Er weist darauf hin, dass sich der Biogas- Boom stark auf Deutschland konzentriert, wo es auch noch erhebliches Potenzial an stillgelegten Flächen gebe. Zudem habe die Osterweiterung zu einer Erhöhung des Selbstversorgungsgrades der EU mit Getreide geführt. Ob es erst dann zu einer spürbaren Beeinflussung der Märkte kommt, wenn auch andere Länder verstärkt in den Anbau von Energiepflanzen einsteigen, bleibt aber abzuwarten. Das Beispiel Raps zeigt, dass die große Nachfrage nach Biodiesel bei uns schon jetzt die Preise für Rapsat stabilisiert. -do-

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