In den letzten Jahren hat nicht nur Energiemais einen regelrechten Boom erlebt. Auch die Nachfrage nach Holzsubstraten für die industrielle Energieerzeugung (Bio-masse-Kraftwerke, „Co-Firing“ ? Verbrennung von Biomasse und Kohle in Kombination) wächst rasant.
Holzartige Biomasse dürfte nach Meinung etlicher Analysten mittelfristig sogar zum Leitprodukt bei der Preisbildung für Substrate werden. Denn die boomende Nachfrage nach Biomasse als erneuerbarem Rohstoff macht den internationalen Handel mit energiedichten Holzpellets, Holzhackschnitzeln und aufbereiteter Biokohle auch für Börsenbetreiber interessant. Das heißt, es gibt in absehbarer Zeit eventuell aussagekräftige Kurse zentraler Handelsplätze.
Im November 2011 wurde die erste Biomassebörse Europas in Rotterdam eröffnet. Dort sollen zunächst Holzhackschnitzel gehandelt werden. Das Gemeinschaftsprojekt der Energiebörse APX-Endex und des größten europäischem Hafens fußt auf der Erwartung, dass der Umschlag von Holzpellets dort bis 2020 auf 6 Mio. t jährlich steigen wird. Neben dem Bedarf für traditionelle Verwertungen wird eine große Nachfragesteigerung vor allem durch die Verbrennung von Biomasse in Kraftwerken erwartet.
Die neue Börse in Rotterdam ist jedoch weltweit keineswegs die erste ihrer Art. In England und in den USA decken bereits fünf weitere Handelsplätze das gleiche Marktsegment ab. Biomasse entwickelt sich zum Big?Business und zu einem internationalen Geschäft. Möglicherweise geben also in der Tat bald die Kurse für „Energieholz“ auch bei den sonstigen Substraten zumindest die grobe Preisrichtung mit vor.