Immer das gleiche Spiel: Anfang Februar starten die Gespräche über Braugerstenpreise zur nächsten Ernte. Und pünklich geraten die Notierungen unter Druck –auch jetzt wieder.
An der Pariser Warenterminbörse Matif dümpelt der vordere Kontrakt mittlerweile bei 250 €/t vor sich hin, nachdem er wenige Wochen zuvor noch die 280 €/t anpeilte. Für neuerntige Braugerste wird mit 252 bis 254 €/t ebenfalls deutlich weniger aufgerufen als zu Jahresbeginn. Wenn man davon eine wahrhaft handelsfreundliche „Basis“ zwischen 20 und 30 €/t abzieht, um angemessene Erzeugerpreise bei uns abzuleiten, ergeben sich je nach Standort etwa 225 bis 235 €/t zur Ernte 2011. Das wollen aber nicht alle Abnehmer bewilligen.
„Stellenweise werden gerade noch 205 bis 220 €/t ausgelobt“, bestätigt ein norddeutscher Marktbeobachter. Das gelte ex Ernte, und zwar netto bei Valuta Oktober 2011. Vergleichbare Kurse sind teils aber auch schon für normale Futtergerste im Gespräch, also uninteressant. Gleiches gilt im Vergleich zu Biogas-Mais.
Fakt ist: Schon jetzt müssen die deutschen Mälzereien mehr als 50 % ihres Jahresbedarfs von zuletzt knapp über 1,8 Mio. t Braugerste aus dem Ausland zukaufen. Und bei allem Verständnis für die Vorsicht der Käuferseite bei den Rohstoffausgaben: So, also mit den derzeit besprochenen Vorkontraktpreisen, werden Sie Ihre Versorgung mit deutscher Braugerste nicht wieder auf sicherere Füße stellen.