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Den Weizenverkauf jetzt nicht mehr aufschieben

Lesezeit: 5 Minuten

Was ist nur mit dem Weizenmarkt los? Das fragen sich nicht nur Landwirte, sondern auch viele Ersterfasser. Der Hintergrund: Obwohl das Angebot an guten B- sowie an A-Qualitäten bei uns keineswegs drängt, wird bei den Preisen gemauert. Das Gleiche gilt für die Monatsreports. Mal werden vom Großhandel und den hiesigen Verarbeitern für Lieferungen im März Preisaufschläge von 10 bis 15 Cent/dt in Aussicht gestellt. Dann heißt es wieder, Reports sind nicht drin, bestätigt ein westdeutscher Getreidehändler. Und da der Markt keine eindeutigen Signale gebe, werde die Wahl des richtigen Verkaufstermins zum Glücksspiel. Um bei diesem Spiel nicht zum Verlierer zu werden, sollten Erzeuger die Vermarktung ihrer B- und A-Partien nicht zu sehr auf die lange Bank schieben. Im letzten Jahr gerieten die Notierungen ab Ende April/Anfang Mai unter Druck, denn die Mühlenindustrie hielt sich mit Ergänzungskäufen sehr zurück. Das hat einige Landwirte viel Geld gekostet. Spekulieren Sie nicht auf deutliche Preissteigerungen Es ist zwar nicht sicher, dass die Saison 2002/03 genauso verläuft wie die letzte. In Handelskreisen wird zum Beispiel gemunkelt, die Mühlen seien zwar jetzt versorgt, aber nicht für das Frühjahr und den Sommer dann seien lukrative Preissteigerungen zu erwarten. Doch darauf sollten sich Landwirte nicht verlassen. Trennen Sie sich vor allem von mittlerem oder gar leicht abfallendem Brotweizen rechtzeitig, wenn der Preis stimmt: Im Norden und Nordosten werden je nach Standort für Ware mit 12 % Protein und 220 Fahlzahl (Fz) zwischen 10 und 11,50 E/dt frei Handel geboten (ohne MwSt.), ab Hof und frei Wasserplatz vereinzelt sogar bis knapp 12 E/dt. Noch werden diese Preise auch für Partien erlöst, die nur 200 Fz aufweisen. Westdeutsche Händler und Genossenschaften stellen etwas niedrigere Kurse in Aussicht. Sie klagen über massive Probleme beim Weiterverkauf und bieten Landwirten je nach Frachtentfernung oft nicht mehr als 10 bis knapp über 11,20 E/dt. Im Südwesten sind regional in der Spitze bis 11,35 E/dt zu erzielen. Am stabilsten zeigt sich der Weizenmarkt im Süden. Hier werden für sofortige Lieferungen zwischen 10 und 12 E/dt in Aussicht gestellt und für Märzkontrakte Aufschläge von durchschnittlich 10 Ct/dt. Spekulieren Sie nicht darauf, dass die Erzeugerpreise in den kommenden Monaten so weit steigen, dass nach Abzug der Kosten für Lagerung, Schwund usw. wirklich ein Gewinn bleibt. Falls die Mühlen und Verarbeiter weiterhin mauern oder sich mit billiger Ware aus anderen EULändern versorgen, dürfte der Preisspielraum nach oben begrenzt bleiben. Das gilt auch für die Einzugsgebiete der norddeutschen Seehäfen Hamburg und Rostock. Obwohl Brüssel mittlerweile die Drittlandsausfuhren durch lukrative Erstattungen (zuletzt fast 11 E/t) forciert, kommt deutscher Weizen bislang kaum zum Zuge. Das Rennen machen vor allen die Franzosen und die Briten, da dort noch niedrigere Preise notiert werden als bei uns, erklärt ein Fachmann. Die Exportprobleme zeigen mittlerweile auch am Markt für Qualitätsweizen Wirkung. EU-Ware mit 13 % Protein und mehr ist zwar in Nordafrika und der Türkei gefragt. Doch deutsche Händler bekommen oft nicht die erforderlichen einheitlichen Partien zusammen. Da zudem der Versand in andere EU-Staaten auf Sparflamme läuft, treten die Erzeugererlöse für A-Weizen bei uns auf der Stelle. Je nach Region bewegen sie sich etwa 1 bis 2 E/dt über den B-Notierungen. Optimisten hoffen zwar, dass künftig mehr zu erzielen ist, doch das ist nicht sicher. Eliteweizen verspricht dagegen Zuschläge von 2 bis 4 E/dt auf die Preise für Brotweizen, ausgesuchte Partien und spezielle Sorten auch fast 5 E/dt. Landwirte, die solche Ware im Lager haben, sollten sich von der momentanen Flaute am Weizenmarkt nicht verunsichern lassen. Sortenreine Partien werden auch weiterhin problemlos abzusetzen sein und lukrative Erlöse bringen. Aber Vorsicht: Je näher die Ernte 2003 rückt, desto schwieriger wird es, den richtigen Verkaufstermin zu treffen. Denn dann sind Preisausschläge in beide Richtungen möglich. Backfähiger Roggen ist lebhaft gefragt Die Notierungen für Brotroggen mit 120 Fz und mehr ziehen zwar langsam, aber stetig an. Offenbar ist nun auch den Mühlen klar geworden, dass backfähige Ware bei uns knapp ist. Sie sichern sich denn auch solche Partien bevor es die BLE-Lagerhalter tun. Die Erzeugerpreise bewegen sich je nach Region zwischen 9,50 und knapp 11 E/dt. Mit weniger sollten sich Landwirte nur dann zufrieden geben, wenn sie Ware mit Fahlzahl- oder anderen Qualitätsproblemen haben. Für März-Lieferungen werden im Schnitt Preisaufschläge von 15 Cent/dt geboten. Dagegen scheint der Aufwärtstrend der Gerstenkurse vorerst vorbei zu sein. In absatzstarken Gebieten tendieren die Preise zwar stabil frei Handel werden 10 bis 11,20 E/dt genannt (ohne MwSt.). An frachtfernen Überschussstandorten ist zuletzt jedoch leichter Druck aufgekommen. Mehr als den abgeleiteten Interventionspreis wollen etliche Abnehmer dort nicht zahlen (je nach Standort 9 bis 10 E/dt). Die Notierungen für Triticale, Mais und Futterweizen haben sich zuletzt kaum verändert, obwohl die Nachfrage der Mischfutterindustrie schleppend verläuft. Nennenswerter Preisspielraum nach oben wird aber auch von Optimisten derzeit nicht gesehen. Jörg Mennerich

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