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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Der Markt heizt sich auf

Lesezeit: 4 Minuten

Alterntiges Getreide ist fast ausverkauft. Das sorgt für attraktive Preise. Auch für die neue Ernte sind viele Landwirte optimistisch. Ist da was dran?


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Sicher: Der eine oder andere Anbauer hat wohl noch etwas Getreide der Ernte 2011 im Lager – gerade bei Spitzenweizen boten die Prämien bislang wirklich keine sehr starken Verkaufsanreize. Insgesamt, da sind sich Analysten einig, sind die Vorräte aber wohl kleiner als in anderen Jahren. Das spiegelt sich in den Notierungen wider, wenn auch unterschiedlich:Beim Weizen werden die Preise z. B. längst nicht so deutlich differenziert wie in anderen Jahren. Futter- und Brotweizen sind momentan an vielen Standorten nahezu preisgleich – in den Veredelungshochburgen ist Futterweizen ohnehin Preisführer. A- und E-Weizen mausern sich angesichts wirklich magerer Qualitätsaufschläge dagegen zu den Enttäuschungen der Saison. Zumindest A-Partien sollen sogar schon in großem Stil ins Mischfutter geflossen sein.Die Preisentwicklung bei Gerste bestätigt hingegen, dass Todgesagte offenbar wirklich länger leben. Das Angebot ist mittlerweile verschwindend klein – der Anbaurückgang zur Ernte 2011 lässt grüßen. Stellenweise kostet Futtergerste denn auch mehr als Weizen.Der dritte im Bunde der „spannenden“ Getreidearten ist in dieser Saison auch (mal wieder) der Roggen. Mühlenfähige Ware hebt sich mittlerweile deutlich nach oben vom Weizen ab. Und diese Entwicklung dürfte sich in den kommenden Wochen fortsetzen. „Denn guter Roggen ist nahezu ausverkauft“, sagt ein norddeutscher Getreidemakler.Anschlusskäufe in Sicht. Im Hinblick auf den weiteren Verlauf der laufenden Vermarktungssaison dürfte ohnehin eher Optimismus angebracht sein. Schließlich gibt es keine Kanäle, über die die heimischen Mühlen und Futtermischer plötzlich günstiges Getreide beziehen könnten. Etliche Verarbeiter sollen zudem kaum noch Getreide im Lager haben, munkeln Branchenkenner. Anschlusskäufe seien vorprogrammiert. Und genau das könnte den Preisen in der Tat noch einen weiteren Kick geben. Landwirte, die da­rauf setzen, sollten aber aufpassen, dass sie nicht überziehen. Es gibt keine Garantie, dass die Notierungen durchgehend steigen. Die meisten Verarbeiter werden sich nämlich keine sehr großen Getreidevorräte „ans Bein binden“.Ernte 2012 schon im Blick: Viele Abnehmer spekulieren nämlich auf eine frühe und vor allem reichliche Getreideernte 2012, also auf mittelfristig tendenziell eher sinkende Preise. Das ist zwar nicht ausgeschlossen, aber diese Marktbeteiligten könnten die Rechnung durchaus auch ohne den Wirt gemacht haben.Zugegeben: Nach bisherigen Schätzungen, z. B. des Internationalen Getreiderates (IGC), peilt die weltweite Getreideerzeugung 2012/13 mit fast 1,88 Mrd. t (ohne Reis) Rekordniveau an. Dabei gilt es aber, zu unterscheiden:Die Weizenerzeugung prognostiziert der IGC auf insgesamt 681 Mio. t, also auf 15 Mio. t weniger (!) als in der laufenden Saison. Das führt unterm Strich sogar zu einem leichten Abbau der Vorräte auf 208 Mio. t bis Mitte 2013.Der Mengenzuwachs beruht also auf kräftigen Steigerungen bei Grobgetreide. Vor allem bei Mais – das für die EU erwartete leichte Minus (vgl. Übersicht) wird durch andere Produzenten mehr als wettgemacht – und Gerste zeichnen sich laut IGC kräftige Zuwächse ab.Die internationalen Terminbörsen haben auf diese Schätzungen übrigens allenfalls mit einem sprichwörtlichen Schulterzucken reagiert. „Abgesehen von zeitweiligen Kurskorrekturen wegen Gewinnmitnahmen war nichts“, bestätigt ein Broker. Und Anbauer, so sein Rat, sollten sich von frühen Ernteprognosen auch nicht verunsichern lassen.Wir können uns dem nur anschließen: Wenn Sie jetzt über Vorverträge ex Ernte 2012 verhandeln, sollten Sie sich auf keinen Fall mit Abwehrgeboten abspeisen lassen. Es ist zwar fraglich, ob Sie z. B. für B-Weizen wirklich 250 €/t festmachen können, wie einige glauben. Eine Zwei am Anfang des Preises sollten Sie jedoch schon anpeilen. Es sei denn, Ihr Standort ist nachfrageschwach und frachtfern. Aber auch hier dürfte es sich lohnen, hart zu verhandeln.Jörg Mennerich

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