Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Waldumbau Seelische Gesundheit Steuern in der Landwirtschaft

Aus dem Heft

Der russische Bär erwacht

Lesezeit: 3 Minuten

Russland ist Exportweltmeister beim Weizen. Der Anbau wird immer professioneller und ergiebiger – wenn ausreichend Regen fällt. Davon hängen auch unsere Weizenpreise in Deutschland ab. top agrar hat einige Preismacher am Schwarzen Meer besucht.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Weizen zu 80 € pro t produzieren geht nicht? Doch das geht und zwar in Südrussland. Und hier sind nicht nur die Anbaubedingungen ideal:


  • tiefgründige Schwarzerdeböden
  • schachbrettartige Schläge mit Größen von 100 ha im Schnitt
  • kurze Wege bis zum Hafen
  • und große Abnehmer wie Ägypten oder die Türkei direkt vor der Tür.


Kein Wunder, dass sich Russland mittlerweile zum größten Anbieter von Weizen am Weltmarkt gemausert hat. Und diesen Titel wird das Land so schnell nicht wieder hergeben.


Das größte Land der Welt hat mehr als zehn Mal so viel Ackerland wie Deutschland (siehe Übersicht 1). Ein marktorientierter Betrieb kommt in Russland auf fast 1000 ha im Schnitt. Allerdings sind die Flächen sehr ungleich verteilt. So vereinen allein die 50 größten Agrarholdings knapp 12 Mio. ha und damit so viel Ackerfläche wie alle deutschen Landwirte zusammen. Auf der anderen Seite gibt es aber immer noch 18 Mio. Kleinerzeuger, die für den eigenen Bedarf produzieren.


Nach dem Ende der Sowjetunion 1990 fiel auch die Landwirtschaft in sich zusammen. Russland brauchte ein Jahrzehnt, um sich zu sortieren. Ein echter Bodenmarkt, der Landkauf und -pacht ermöglichte, existiert erst seit 2003, wirkte dann aber wie ein Startschuss für die Agrarbranche.


Für „normale“ Landwirte blieb das Pflaster allerdings schwierig. Denn fehlende Rechtssicherheit, Korruption, Finanzierungsprobleme und die schlechte Infrastruktur konnten Unternehmen am besten händeln, die von den Vorleistungen über die Produktion bis hin zur Verarbeitung alles unter einem Dach vereinen: Sie werden Agrarholding genannt. Wer dann noch erstklassige Verbindungen zur Politik hegte, hatte beste Voraussetzungen. Es ist deshalb kein Zufall, dass die Familie des aktuellen Landwirtschaftsministers Alexander Tkatschew mit 640000 ha der viertgrößte Landbesitzer in Russland ist.


Das agrarwirtschaftliche Vakuum nutzten aber auch Lebensmittelkonzerne, Energieunternehmen oder Investmentgesellschaften und rissen sich die besten Flächen unter die Nägel.


Die Gunststandorte befinden sich vor allem am Schwarzen Meer. Gute Böden und vergleichsweise milde Winter versprechen hohe Erträge. Allein in den drei Regionen Krasnodar, Rostow und Stawropol produziert Russland etwa die Hälfte der gesamten Winterweizenernte (siehe Übersicht 2). Die Achillesferse ist allerdings das Wetter. Denn fehlt der Regen im Frühjahr oder Sommer, bricht die Getreideproduktion wie im Jahr 2012 oder wohl auch 2018 ein (siehe Übersicht 3).


top agrar hat sich den Ackerbau in der Kornkammer Russlands angeschaut und folgende Betriebe besucht:


  • ASB Agro (Agrarholding mit 80000 ha an 10 Standorten)


  • Privatbetrieb mit 600 ha


  • Scuden, französicher Rohstoffhändler und großer Zuckerproduzent in Russland; Agrarholding mit 160000 ha an drei Standorten


  • Investorengruppe RZ Agro; Agrarholding mit 100000 ha in Rostow und Stravropol.


Die Reportagen 3. und 4. erscheinen in der Ausgabe 9/18.


Kontakt:


andreas.beckhove@topagrar.com


In der nächsten Ausgabe berichten wir auch über die Landwirtschaft in der Ukraine.

Die Redaktion empfiehlt

top + Bestens informiert zur EuroTier 2024

Über 60 % sparen + Gewinnchance auf einen VW Amarok sichern!

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.