Die hessische Lösung für Rinder nutzt den hofeigenen Fangstand.
Die ersten Probeschlachtungen mit Rindern waren auch beim mobilen Schlachtanhänger des EU-geförderten Projektes „Extrawurst“ in Hessen erfolgreich. Der große Unterschied zur MSE aus Kandern (S. 132) ist, dass hierbei Anhänger und Fangstand getrennte Einheiten sind und das betäubte Rind seitlich aus dem vor dem Anhänger platzierten Fangstand fällt.
Eine mit Starkstrom angetriebene Seilwinde zieht es dann an den Hinterbeinen in die Entblutewanne im Anhänger. Am Schlachthof lässt sich der Schlachtkörper zum Entladen über eine Umlenkrolle anheben. Der am Hals- und Kopfrahmen optimierte Fangstand verbleibt in der Regel im Betrieb und wird auch für andere Zwecke genutzt. „Da die Rinder den Stand schon kennen, gehen sie ohne Probleme hinein. Ich bin überzeugt, dass sie dabei weniger Stress haben als früher“, berichtet Hans-Jürgen Müller vom Verband für Landwirte mit handwerklicher Fleischverarbeitung aus Witzenhausen (Hessen).
Obwohl das hessische Schlachtmobil praxisreif ist, soll es laut Dr. Andrea Fink-Keßler vom Büro „Die Landforscher“ nicht in Serie gehen. „Unser Ziel war, Politik und Wirtschaft zu zeigen, dass die mobile Schlachtung funktioniert. Jetzt entwickeln wir Leitlinien für die Praxis.“